Wo die wilden Kerle siegen

Harte Burschen, Matsch und Öl, Benzingeruch und viel Lärm, das ist das Umfeld des Mofarennens in Retterath, das nun schon zum fünften Mal von der Feuerwehr Retterath veranstaltet wurde. Sieger auf dem Florsberg-Motodrom wurde das Team "Die wilden Kerle".

 Immer wieder ein spannendes Ereignis: 31 Teams starten beim fünften Mofarennen um den Florsberg-Cup in Retterath. TV-Foto: Helmut Gassen

Immer wieder ein spannendes Ereignis: 31 Teams starten beim fünften Mofarennen um den Florsberg-Cup in Retterath. TV-Foto: Helmut Gassen

Retterath. (HG) Am Nürburgring dröhnten die Motoren der PS-Bolliden des 24 Stunden-Rennens beim ersten Training; in Retterath wurde derweil bei ebenso viel Lärm mit getunten Mofas der Florsberg-Cup ausgetragen. Zum fünften Mal wurde der Kampf zwischen Mensch, Maschine und Natur ausgetragen. Fünf Stunden unaufhörliche Plackerei an den Maschinen, Matsch und Dreck, schmerzende Hinterteile und Knochen, die durch die ewige Rüttelei auf der ackerähnlichen Piste arg wehtun. Wer tut sich das an? Das sind eine ganze Menge schräger Typen, die nichts so sehr lieben wie den Geruch von qualmenden Einzylinderpötten und die Herausforderung, mit ihren alten Mofagurken eine Strapaze von fünf Stunden über eine Ackerpiste heil durchzustehen und vielleicht zu gewinnen.

"Mofarennen zu fahren ist Crossfahren für wenig Geld, macht einfach einen Riesenspaß. Und es ist immer eine Herausforderung, aus den alten Dingern soviel Leistung wie möglich herauszuholen", sagt Johannes Schmidt vom Team Rookie Racing aus Bonn. 31 Teams aus Andernach, Burgbrohl, Bonn, Hontheim, Klotten, Mendig, Klüsserath, Nohn, Ulmen oder Niederzissen mit Namen wie "Eifelschweine Nohn", "Die Wilden Kerle", "Black Mamba", "Jägermeister Möff Racing", die "Ghostrider" oder "Huddel und Prassel" kamen nach Retterath, um sich hier mit Gleichgesinnten zu messen im Kampf um PS und Einsatzwillen bis zur Schmerzgrenze.

"40 Teams waren sogar angemeldet, aber es gab einige Absagen wegen Defekten und Ausfällen", sagte Rennleiter Andreas Michels. Die Buckelpiste und der Dreck forderten nach und nach ihren Tribut von Mensch und Maschine.

"Ich bin total kaputt, die Strecke ist mit ihren vielen Hubbeln und schweren Kurven sehr anstrengend. Das hält man nicht lange aus", sagt der erschöpfte Olaf Stein von Team "Huddel und Prassel" aus Emmelshausen im Hunsrück. Der Virus Mofarennen hat auch ihn schon länger gepackt. "Das macht einen Riesenspaß, und man hat das ganze Jahr etwas zu schrauben", sagt er.

Sieger des Florsberg-Cup wurden "Die wilden Kerle" aus Biebertal bei Gießen in Hessen mit 336 Runden vor "FZ Racing", auch aus Biebertal, die 323 Runden in fünf Stunden Gesamtzeit schafften.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort