Daun/Mehren/Schalkenmehren Wo Radfahrer auf Fledermäuse treffen

Daun/Mehren/Schalkenmehren · Zwei Bauwerke werden in diesem Jahr 110 Jahre alt. Das Dauner Viadukt und der Tunnel „Großes Schlitzohr“ sind heute beide für den Maare-Mosel-Radweg ausgebaut.

 Der Tunnel „Großes Schlitzohr“ liegt auf dem Maare-Mosel-Radfahrweg.

Der Tunnel „Großes Schlitzohr“ liegt auf dem Maare-Mosel-Radfahrweg.

Foto: TV/Bernd Schlimpen

Ein Dauner Wahrzeichen wird 2019 runde 110 Jahre alt. Ein „Stadttor“, das Dauner Viadukt, das im Laufe der Zeit einen bemerkenswerten Wandel mitgemacht hat. Es wurde zwischen 1907 und 1909 erbaut beim Bau der Bahnstrecke Daun - Wengerohr. Zeitzeugen für die Erstellung dieses Bauwerks gibt es also nicht mehr. 1981 wurde auf dieser Strecke der Personenverkehr der Deutschen Bahn eingestellt.

1988 erfolgte mit dem Ende des Güterverkehrs die Stilllegung der Bahnstrecke. Bereits 1990 wurden die Gleise entfernt. Im August 2000 wurde auf dieser ehemaligen Bahnstrecke der Maare-Mosel-Radweg eröffnet.

Bei der Brücke handelt es sich um eine Bogenbrücke aus Stein mit fünf Bögen. Das Viadukt hat eine Länge von 103 Metern und überspannt die vielbefahrene Bundesstraße 257, und die Höhe beträgt 30 Meter.

Die Spannweite der Bögen beträgt 16 Meter. Die Firma „Hochtief“ war mit den Bauarbeiten für das eingleisige Eisenbahnviadukt beauftragt. Insgesamt betrugen die damaligen Baukosten 141 000 Mark. Wer sich zu Fuß auf das Viadukt begibt, genießt einen großartigen Blick auf die Kreisstadt.

Seit 1986 hatten der Verein Eisenbahnfreunde Daun auch ein Modellbahnmuseum im alten Bahnhof eingerichtet mit realistischen Baumodellen des Bahnhofs Daun und dem schwarzen Viadukt. Der Verein Eisenbahnfreunde Daun wurde jedoch aufgelöst und die Modelleisenbahn mit ihren vielen Details ist leider nicht mehr zu bestaunen.

Aber nicht nur das Viadukt wird 110 Jahre alt. Auch der Tunnel „Großes Schlitzohr“ ist 110 Jahre alt, wurde von der gleichen Firma zur gleichen Zeit erbaut, zwei Kilometer vom Bahnhiof Daun entfernt. Unter der Bergformation ist der Tunnel mit Eifeler Basalt ausgemauert und ist von der Königlichen Eisenbahndirektion  Saarbrücken in Auftrag gegeben worden.

Auf seinen 560 Metern führt heute auch der Maare-Mosel-Radweg vorbei, und es ist der zweitlängste Tunnel, den heute Fahrräder in Deutschland passieren.

Das Tageslicht gelangt nicht in die Tunnelmitte, deshalb hat man für die Radfahrer und auch Fußgänger Lampen eingebaut. Zwergfledermäuse und Braunes Langohr überwintern hier unter einem Holzverschlag unter der Tunneldecke und genießen die Dunkelheit.

 Das Dauner Viadukt wirkt wie ein Stadttor.

Das Dauner Viadukt wirkt wie ein Stadttor.

Foto: TV/Bernd Schlimpen

Aus dem Viadukt in Daun ist statt Eisenbahnbrücke eine Fahrradüberführung geworden.

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