Wo Rennfahrer zu Profis werden

NÜRBURGRING. Die Faszination Motorsport jedem ermöglichen – mit dieser Vision gründete Peter Zakowski im Jahr 1991 am Nürburgring die erste permanente Rennfahrerschule Deutschlands. Mittlerweile ist aus dieser ein Veranstaltungsdienstleister hervorgegangen, der spannende Events rund um die Rennwagen organisiert.

900 PS stark röhren die Motoren von zwei Renn-Vipers durch die Halle der Zakspeed Nürburgring- Rennfahrerschule in Nürburg. Im Sommer befördern die beiden 450-PS-Boliden Touristen über die Nordschleife der Rennstrecke, im Winter werden die Fahrzeuge für die nächste Saison fit gemacht. Seit 2002 und 2003 sind die beiden Rennautos als Touristentaxis in der "Grünen Hölle" im Einsatz, in ihrem Vorleben waren sie mitsamt Eigentümer dreimaliger Sieger des 24-Stunden-Rennens am Nürburgring. Doch nicht nur mit den Vipers hat sich die Rennfahrerschule einen Namen gemacht. Als Event-Veranstalter stellt das Nürburger Unternehmen seinen Kunden unter anderem achtzehn 140 PS starke und bis zu 240 km/h schnelle Rennwagen zur Verfügung, seit Ende 2004 stehen vier 500 PS starke Achtzylinderfahrzeuge zum Mit- und Selbstfahren bereit. Im Winter sorgen zudem zehn Quads für Unterhaltung in der Nebensaison. "Wir formen aus unterschiedlichen Einzelelementen das gewünschte Motorsportevent für unsere Kunden", erklärt Verkaufsleiter Michael Dürbaum das Konzept. Einzelelemente, das sind neben Rennen mit den PS-Boliden auch Fahrsicherheitskurse, Helikopterrundflüge oder ein Abendessen mit Promis. Von diesen gab und gibt es genügend, nicht nur rund um das Mutterunternehmen Zakspeed Racing, das von 1985 bis 1989 als erstes rein deutsches Motorsportteam in der Formel 1 aktiv war. Bernd Schneider und Christian Danner gingen für den - seinerzeit noch von Gründer Erich Zakowski geführten - Rennstall aus Niederzissen auf Punktejagd, Kurt Thiim und Roland Asch erzielten in späteren Jahren Erfolge in der Deutschen Tourenwagen Meisterschaft (DTM). Die Rennfahrerschule befindet sich indes auf Expansionskurs - auch am Eurospeedway Lausitz in Sachsen bieten Zakowski und sein Team ihre Dienste an: "Die Faszination dieser Rennstrecke ist, dass man dort - unüblich für Deutschland - in einem Oval Rennen fahren kann", erläutert Markus Grossmann, der als Renninstruktor für die Sicherheit der Veranstaltungsteilnehmer auf beiden Rennstrecken verantwortlich ist und angehende Rennfahrer in Theorie und Praxis auf ihrem Weg zur A-Lizenz betreut. Rund 400 Teilnehmer erwerben jährlich durch Intensivkurse und Einzeltraining in der Rennfahrerschule am Nürburgring ihren "Rennfahrerführerschein" und somit die Berechtigung, an nationalen Motorsportveranstaltungen teilzunehmen. Ein Job mit Verantwortung, gilt es doch, übermotivierte Kursteilnehmer zu bremsen und Fahrertalente zu sichten. Talente wie Stefan Mücke und Pierre Kaffer, die sich nach ihrer Rennausbildung am Nürburgring und dem Erwerb der A-Lizenz als Fahrer in einem DTM-Cockpit etablieren konnten.

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