Wohlhabend und gut gerüstet

Gesunde Gemeinde: Walsdorf-Zilsdorf geht es dank der Bruchzinseinnahmen auch 2008 gut. Die ohnehin für dieses Jahr nur begrenzten Investitionen stemmt die Gemeinde ohne Probleme.

Walsdorf-Zilsdorf. Die Doppelgemeinde Walsdorf-Zilsdorf blickt auf ein ruhiges Jahr. Bauplätze sind vorhanden (das Baugebiet "In der Käf" mit noch 21 freien Parzellen wurde 2007 fertig gestellt), die Straßen, Wege und Kinderspielplätze sind in Ordnung, Großinvestitionen in diesem Jahr nicht geplant. Und das Tagesgeschäft finanziert die Gemeinde dank der seit Jahren sprudelnden Bruchzinseinnahmen aus dem Abbau am Goßberg (jährlich sind rund 200 000 Euro garantiert, erzielt werden meist um die 300 000 Euro) quasi aus der Portokasse. Daneben verfügt die Gemeinde über eine Stiftung mit einem Kapital von 650 000 Euro (der TV berichtete), die bereits Zinsen von rund 15 000 Euro abwarf. Ganz so rosarot sieht es Ortsbürgermeister Horst Kolitsch zwar nicht. Dennoch sagt auch er: "Was gemacht werden muss, wird eben gemacht." Und zwar ungeachtet, wo. Kein Neid zwischen Wals- und Zilsdorfern

So will er nichts von Rivalität, Neid oder gar Zwist zwischen den Wals- und Zilsdorfern wissen, die bei der Aufstellung der drei Windkraftanlagen in Zilsdorf vor einigen Jahren noch zu spüren waren. Aber das sei vorbei. "Es gibt keine Probleme", sagt er. Weder zwischen den Bewohnern der Ortsteile noch mit der Windkraftbetreiber-Gesellschaft. "Die war der Gemeinde gegenüber stets korrekt, auch die Zahlungen kommen immer pünktlich", sagt Kolitisch. 17 000 Euro fließen nach seinen Angaben jährlich in die Gemeindekasse.Als Beispiel der Zusammengehörigkeit nennt der Ortschef, dass nun, nachdem im Zilsdorfer Gemeindehaus das Mobiliar vor zwei Jahren erneuert wurde, auch das im Walsdorfer Gemeindehaus ausgetauscht wird. Dafür werden 25 000 Euro veranschlagt. Zudem soll für rund 2500 Euro eine Kühlanlage im Keller eingebaut werden. In das Gemeindehaus in Zilsdorf wird ebenfalls investiert. Für 15 000 Euro soll das Gebäude neu angestrichen, für rund 20 000 Euro der marode Sockel saniert und der Feuerwehr-Anbau umgebaut werden. Und zwar so, dass künftig in den Anbau nicht nur der Spritzen-Anhänger, sondern ein richtiges Fahrzeug reinpasst. Nach mehr als 100 Jahren sanierungsbedürftig

Die mit 50 000 Euro größte Investition 2008 dient der Sanierung der mehr als 100 Jahre alten Sandstein-Bogenbrücke "Eichholz", unter der der Kalkeifel-Radweg verläuft. Doch nicht nur dank des Radwegs, der dieses Frühjahr offiziell eröffnet wird, sondern auch durch die geologischen Aufschlusspunkte und den Eifelsteig, der ebenfalls an Walsdorf vorbei führt, glaubt der Ortsbürgermeister an eine starke touristische Belebung des Dorfes und der Region. "Die Eifel ist zwar bekannt, die Masse der Leute wird aber erst noch zu uns kommen. Schließlich sind wir das Naherholungsgebiet für Aachen, Köln/Bonn und die Niederlande." Die Zahl der Gästebetten im Dorf jedenfalls habe stark zugenommen.Und noch aus anderen Gründen sieht der Ortsbürgermeister die Gemeinde gut gerüstet: "Wir haben vergangenes Jahr 66 000 Bäume angepflanzt, davon 60 000 Laubwerthölzer, und in den nächsten fünf Jahren kommen nochmals 30 000 hinzu." Zudem habe die Gemeinde ringsum Land gekauft, "damit wir bei Bedarf auch Energieträger pflanzen können. Und dann haben wir ja noch unsere Stiftung."

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