"Wunsch und Muss"

GEROLSTEIN. Mit einer zusätzlichen Erschließungsstraße parallel zu den Bahngleisen soll das Verkehrsaufkommen auf der Sarresdorfer Straße reduziert, den Kunden der Weg von Geschäft zu Geschäft im Gewerbegebiet erleichtert werden. Der Bebauungsplan wurde dementsprechend geändert.

Nach Angaben der Verwaltung wurde zwischen dem ehemaligen Stadtratsmitglied Ottfried Reichle und der Stadt Gerolstein vereinbart, dass Reichle die Erschließungsstraße auf eigene Kosten baut. Ein Vertrag darüber wurde aber bislang nicht geschlossen. Dem jetzigen, einstimmig gefassten Beschluss über den geänderten Bebauungsplan vorangegangen war eine Neuordnung von Flächen innerhalb des Gewerbegebiets - auch den Wünschen von Eigentümer Reichle entsprechend. Die neue Erschließungsstraße soll entlang des südlichen Rands des Gewerbegebiets, parallel zur Bahnstrecke, verlaufen. Ziel der seit Jahren ins Auge gefassten Planung ist es, die viel befahrene Sarresdorfer Straße (B 410) weitgehend vom internen Einkaufsverkehr zu entlasten. Das ging bislang nicht, da es zwischen den Geschäften im südlichen Teil des Gewerbegebiets nur teilweise eine Verbindung gibt. Wer vom Hit-Markt am westlichen Rand des Gewerbegebiets zum Paperpoint will, schafft das noch, ohne die Bundesstraße benutzen zu müssen. Wer allerdings weiter zum Aldi oder DM-Markt möchte, muss bereits auf die B 410 fahren. Bei noch weiter entfernt liegenden Geschäften - beispielsweise Elektronikpartner Sünnen - gilt das ohnehin. Durch die neue Erschließungsstraße aber sollen sämtliche Geschäfte, die südlich von der Bundesstraße im Gewerbegebiet liegen, miteinander verbunden werden. Als problematisch, weil sehr eng, könnte sich die Stelle zwischen dem Parkplatz des Hagebaumarkts und des benachbarten Blumengeschäfts erweisen.Klares Ziel: Durchgängige Straße

Daher hat Reichle nach Angaben der Verwaltung der Stadt angeboten, die Planstraße bis hinter sein Betonsteinwerk herzustellen und dort in einem Wendehammer enden zu lassen. Die weitere Verbindung soll über einen Gehweg hergestellt werden. Das aber entspricht weder den Vorstellungen des Stadtrats noch der Verwaltung. So sagte Klaus Jansen, Leiter der Bauabteilung im Gerolsteiner Rathaus: "Die südliche Erschließungsstraße ist ein Wunsch und ein Muss. Grundlage der Planung ist stets gewesen, dass die Straße durchgängig gebaut wird." Das sahen auch die Ratsmitglieder so und beschlossen den Bebauungsplan mit exakt dieser Straßenführung. Wie den anstehenden Verhandlungen zwischen der Stadt und dem Eigentümer der nötige Nachdruck verliehen werden soll, sagte Jansen ebenfalls schon einmal: "Es wird solange keine weitere Baugenehmigung für Vorhaben im Plangebiet geben, bis die Straße gebaut ist."

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort