Zu wenig Platz, zu viele Barrieren in Daun

Daun · Das Gebäude der Verbandsgemeindeverwaltung in Daun wieder muss erweitert werden. Es gibt neue Räume und einen Sitzungssaal, den jeder erreichen kann.

Vor elf Jahren wurden die Räume der Verbandsgemeindeverwaltung Daun zuletzt aufgestockt und ein neuer, moderner Trakt hinzugebaut. Doch Raumnot herrscht immer noch in der VG-Verwaltung, besonders im Gebäude der Eigenbetriebe Wasser und Abwasser.

Das sagt auch Werkleiter Anton Schmitz: "Es ist alles viel zu eng, uns fehlt der Platz". Das hat auch die Politik erkannt und einem Planungsauftrag für den Umbau und der Erweiterung der Eigenbetriebe Wasser und Abwasser zugestimmt. Im zweiten Nachtragshaushalt 2016 wurden die nach der Kostenschätzung voraussichtlich anfallenden Gesamtkosten von 340 000 Euro eingestellt. Die aktuelle Kostenermittlung beläuft sich bereits auf 365 000 Euro.

Bei aller Raumnot kommt ein weiterer Aspekt hinzu. In der Verbandsgemeindeverwaltung fehlt ein barrierefreier Sitzungsraum. Dieses Problem trat seit der Änderung der Gemeindeordnung im Juli 2016 offen zutage, denn seit dann müssen Sitzungen in der Regel öffentlich sein. Bislang fanden alle Auschusssitzungen im zweiten Obergeschoss des Altgebäudes statt. Gehbehinderte können diesen Raum nur schwer bis gar nicht erreichen. Rollstuhlfahrer müssten bislang nach oben getragen werden. Ein Zustand, den man im Rahmen des Ausbauvorhaben ebenfalls ändern möchte.

Drei Varianten standen zur Wahl. Bei der ersten Variante war eine Erweiterung für Büroräume des Eigenbetriebs Wasser und Abwasser vorgesehen. Kostenpunkt: rund 365 000 Euro. Bei der zweiten Variante erhält der barrierfrei hergestellte Saal zusätzlich Teeküche und Garderobe. Zudem soll im Erdgeschoss eine Behindertentoilette entstehen. Der Eingangsbereich ist mit einer Rampe für Rollstuhlfahrer geplant, zudem soll ein kleiner Grünstreifen angelegt werden sowie ein kleines separates Besprechungszimmer im Obergeschoss sowie ein Pausenraum eingerichtet werden. Die Toiletten für Besucher und Personal sind im Keller geplant. Dort ist auch Platz für ein weiteres Archiv.
Der Altbau wird dem Neubau angepasst, Durchgänge verbinden beide Baukörper. Zudem entstehen in dieser Variante mehrere Büros, die auch für andere Abteilungen zur Verfügung stehen.

Außerdem gehört die Sanierung des Altbaus mit neuen Fenstern, neuen Bodenbelägen, neuen Möbeln sowie eine neue Außenanlage mit zehn bis zwölf neuen Parkplätzen dazu.

Die Gesamtkosten für diese Variante betragen rund 815 000 Euro. Zur Kostenoptimierung wurde bei einer dritten Variante der geplante Sitzungssaal um 90 Grad gedreht. Dadurch entsteht mehr Platz für Besucher. Die Garderobe fällt etwas kleiner aus. Bei der Teeküche entsteht dafür ein kleiner Abstellraum für Getränke. Die Drehung des Sitzungsraumes ist für die Planung des Kellers auch von Vorteil, da so die Besuchertoiletten durch den neuen Treppenhaustrakt zu erreichen sind und die Personaltoiletten noch mal separat von den Besuchertoiletten getrennt sind. Die Archivräume sollen so gebaut werden, dass sie im Zuge der Digitalisierung auch als Büroräume genutzt werden können. Dazu werden andere Fenster eingebaut, die viel Tageslicht reinlassen.
Die Gesamtkosten betragen 727 000 Euro.

Der Umwelt-, Planungs- und Bauausschuss hat sich für die dritte Variante mit barrierefreiem Sitzungsraum entschieden. Für 2018 soll ein Förderantrag für eine Landeszuwendung aus dem Investitionsstock gestellt werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort