Zukunft des Gesteinsabbaus weiter umstritten

Viel Publikum ist garantiert, wenn sich der Kreistag in gut zwei Wochen mit dem Thema Lava- und Basaltabbau beschäftigen wird. Naturschutzverbände laufen Sturm gegen die Erweiterungspläne des zuständigen Landesamts.

Daun-Weiersbach/Gerolstein. Wenn sich der Kreistag Vulkaneifel am 4. April mit dem Thema "Rohstoffsicherungsplanung" beschäftigt, werden die Naturschutzverbände und auch viele Bürger gespannt sein, in welche Richtung sich die Diskussion entwickelt.

Denn der Gesteinsabbau in der Vulkaneifel ist ein heikles Thema: Auf der einen Seite bietet er Arbeitsplätze, und für viele Gemeinden ist er die einzige Einnahmequelle. Andererseits tun sich immer mehr Bergreste auf, die das Landschaftsbild nachhaltig beeinträchtigen und wenig attraktiv sind für die Touristen.

Zudem ist immer noch nicht entschieden, wie viel übrig bleibt vom Plan des Rheinland-Pfälzischen Landesamts für Geologie und Bergbau (LGB), die derzeit im Kreis Vulkaneifel für den Lava- und Basaltabbau zur Verfügung stehenden Flächen von 400 auf mehr als 2000 Hektar zu vergrößern. In der Sitzung soll es Informationen aus erster Hand geben, denn ein Vertreter des LGB wird eingeladen, über den Sachstand zu informieren.

Sicher wird auch mancher Weiersbacher die Sitzung live verfolgen wollen, denn der Dauner Stadtteil könnte von der Erweiterung betroffen sein. Zwar hat Weiersbach keine eigene Grube, grenzt aber direkt an die auf der Gemarkung Üdersdorf an. Der Steinbruch hat schon oft die Gemüter erregt. Mit Dreck und Lärm mussten die Weiersbacher viele Jahre leben. Und wenn es auch Verbesserungen gegeben hat in den vergangenen Jahren, ist die große Mehrheit der Bürger strikt gegen eine mögliche Erweiterung.

Mehr als 90 Prozent der rund 250 Einwohner haben sich bei einer Unterschriftenaktion gegen die Erweiterung ausgesprochen. Die Aktion war von der örtlichen Bürgerinitiative (BI) initiiert worden, die sich für den Erhalt des Naturdenkmals Löhley einsetzt.

Die Löhley liegt direkt an der bisherigen Abbaufläche. Sie fiele einer möglichen Erweiterung zum Opfer, fürchtet die BI.

Aber auch der Ortsbeirat ist aktiv geworden und hat eine Resolution gegen die Erweiterungspläne beschlossen. "Rechtlich haben wir ja keine Handhabe gegen eine Erweiterung. Aber wir wollten uns dennoch zu Wort melden. Wir kämpfen schon lange gegen Erweiterungsabsichten und werden auch diesmal nicht klein beigeben", sagt Ortsvorsteher Konrad Junk. Er freut sich, dass der Widerstand im Dorf ungebrochen ist.

"Mit dem Status quo müssen wir leben. Aber wir wehren uns strikt gegen eine Erweiterung. Sie würde eine Verschlechterung der Lebensqualität unseres Orts bedeuten."

Das letzte Wort hat die Planungsgemeinschaft Region Trier. Ihr wird der sogenannte Regionalplan vorgelegt, der unter anderem auch die Rohstoff-Fachplanung beinhaltet. Der Plan ist nach Mitteilung von Roland Wernig, leitender Planer bei der Planungsgemeinschaft, aber noch nicht fertig. Er solle nach der Sommerpause öffentlich beraten werden.

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