Zur Eröffnung gibt es wieder Freibier: Startschuss fürs große Volksfest in Daun

Daun · Die Dauner Laurentiuskirmes mit dem großen Markt als Abschluss bestimmt von Samstag bis Mittwoch wieder das Stadtleben. Große Neuerungen sind beim größten Volksfest der Vulkaneifel nicht zu erwarten, die Organisatoren setzen auf Bewährtes.

Daun. Wolfgang Jenssen war es als Stadtbürgermeister 15 Jahre lang vorbehalten, mit einem symbolischen Akt die Dauner Kirmes zu eröffnen: Der Fassanstich war Startschuss für das fünf Tage währende Volksfest.
Nun ist ein Neuer am Ruder, Stadtbürgermeister Martin Robrecht erlebt am Samstag seine Premiere beim Fassanschlagen. Will er weniger Schläge brauchen als sein Vorgänger? "Das Runde muss ins Runde, wenn der Hammer groß genug ist, wird das schon klappen", sagt Robrecht, der seit Mitte Juli im Amt ist.
Eine Änderung zur Kirmeseröffnung der vergangenen Jahre: "Es gibt wieder Freibier", kündigt der Stadtbürgermeister an. Zuletzt war jedes Glas aus dem gesponserten ersten Fass für einen Euro für einen guten Zweck verkauft worden. Daran will Robrecht zwar grundsätzlich anknüpfen, indem er die Gäste bei der Kirmeseröffnung um eine Spende für einen guten Zweck bittet. Ansonsten aber gilt: Der Inhalt des ersten Fasses wird kostenlos ausgeschenkt.
Eine Großveranstaltung wie die Dauner Kirmes bedarf einer langen Vorbereitung. "Die Vorbereitung beginnt praktisch mit dem Erfahrungsaustausch zur abgelaufenen Veranstaltung und setzt sich über die Sichtung und Auswahl der Bewerber Ende des Jahres, dem Abschluss von schriftlichen Vereinbarungen und der Beratungen im Kulturausschuss unter Beteiligung der ortsansässigen Standbetreiber fort", erklärt Ewald Adams, Leiter der Abteilung Ordnung und Soziales bei der VG-Verwaltung Daun.
19 000 Euro für Musik


Zwar ist Daun als Kirmesstandort nicht bei allen Schaustellern erste Wahl, aber es gibt immer noch genug, die in die Kreisstadt kommen wollen. "Die Bewerbersituation ist unverändert. Sie reicht nach wie vor aus, um das angestrebte attraktive Angebot zu entwickeln", sagt Adams. Von der Ausstattung der Kirmes mit den schon bekannten Fahrgeschäften wird sich dementsprechend nicht viel ändern.
"Wir bleiben in der Kontinuität des Angebots. Das heißt, die größeren Fahr- und sonstigen Geschäfte auf den Plätzen sind gegenüber dem Vorjahr nahezu identisch."
Die Zahl der Schausteller hat sich nach derzeitigem Stand von 58 auf 57 gegenüber 2013 verringert. "Erfahrungsgemäß gibt es bis zum Start der Kirmes aber immer noch geringfügige Veränderungen bei den Zu- und Abgängen", weiß Adams aus langjähriger Erfahrung als Mitorganisator der Kirmes.
Eine besondere Herausforderung müssen bei der Vorbereitung und während der fünf Festtage die Mitarbeiter des Bauhofs der Stadt bewältigen. So sind etwa Grundstücke als Stellplätze für Wohnwagen herzurichten, Straßenmöblierung ist zu beseitigen und die Verkehrsanordnungen umzusetzen. Reinigungsarbeiten während der Kirmes fallen zumindest täglich an.
Um das musikalische Rahmenprogramm kümmert sich seit Jahren der Gewerbe- und Verkehrsverein (GVV) Daun.
Dafür steht "Musikmanager" Wolfgang von Wendt ein Budget von 19 000 Euro zur Verfügung. "Die Verhandlungen mit den Gruppen sind manchmal ein bisschen zäh, aber wir haben in Daun einen guten Ruf. Deshalb wollen viele Gruppen nach Daun und sind auch kompromissbereit bei den Verhandlungen", erzählt der Geschäftsführer des GVV.Extra

Samstag, 9. August: 14 Uhr Eröffnung des Vergnügungsparks; 16 Uhr Eröffnung auf dem Laurentiusplatz durch Stadtbürgermeister Martin Robrecht und Darbietungen des Musikvereins Daun; 20 Uhr Auftritt der Gruppe Teamwork, Bühne Laurentiusplatz; 22.30 Uhr Feuerwerk; 23 Uhr Disco im Rengener Stübchen. Sonntag, 10. August: 10.30 Uhr Kirmeshochamt in der Thomas-Morus-Kirche; 19 Uhr Gerd-Blume-Show, Bühne Laurentiusplatz. Montag, 11. August: 19 Uhr Auftritt der Gruppe Timelesss, Bühne Laurentiusplatz. Dienstag, 12. August: Familientag mit ermäßigten Preisen bei Fahrgeschäften; 19 Uhr Auftritt der Gruppe Gooseflesh, Bühne Laurentiusplatz. Mittwoch, 13. August: Laurentiusmarkt; 15 Uhr Auftritt des MV Daun, Bühne Laurentiusplatz; 19 Uhr Auftritt der Dompiraten; Bühne Laurentiusplatz, 23 Uhr Disco im Rengener Stübchen. stsExtra

 Dauner Kirmespatron: der heilige Laurentius. Foto: privat

Dauner Kirmespatron: der heilige Laurentius. Foto: privat

Warum feiert Daun seine Kirmes im August? Die Pfarrkirche und ihr Altar sind dem heiligen Nikolaus geweiht, eigentlich müsste die Kirmes Anfang Dezember gefeiert werden. Volksüberlieferungen und geschichtliche Quellen lassen laut Regionalhistoriker Alois Mayer folgende Erklärung zu: Im 16. Jahrhundert gehörten die Pfarrei und die Gemeinde Dockweiler den Herren und Grafen von Manderscheid-Schleiden. Einer von diesen brach in seinem Herrschaftsbereich mit der katholischen Tradition und bekannte sich als Anhänger des lutherischen Glaubens. Auch in der Pfarrei Dockweiler führte er die Reformation ein. Ein lutherischer Pfarrer, Sixtus Hoffmann, der ab 1580 bis 1593 nachweisbar ist, wurde durch den Grafen eingesetzt. Er hielt nichts vom Brauchtum der Katholiken. Engel und Heilige bedeuteten ihm nichts, und er ließ deren Bilder und Statuen aus der Kirche entfernen, darunter auch eine Laurentius-Figur, Schutzpatron der Kirche in Dockweiler. Sie fand eine neue Heimat in der Dauner Nikolauskirche, und Laurentius wurde schnell zum zweiten Stadtpatron. Mit Folgen: Die Dauner verlegten die Nikolauskirmes von der Adventszeit, in der weltliche Feiern sowieso untersagt waren, aufs Fest des heiligen Laurentius im August - mit Zustimmung des Erzbischofs von Köln. sts

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