Zwei am Ziel, eine in der Warteschleife

DAUN/IMMERATH/WALLENBORN. Frohe Botschaft aus Ostbelgien: Der Verbandsgemeinde Daun ist mitgeteilt worden, dass die Projekte "Parcours der Sinne" in Immerath (Kosten rund 80 000 Euro) und der "Brubbelweg" in Wallenborn (geschätzte Kosten rund 140 000 Euro) von der Europäischen Union bezuschusst werden.

Unter dem Titel "Wasserland Eifel-Ardennen" hatte die Verbandsgemeinde (VG) Daun zahlreiche Fremdenverkehrs-Projekte zur Bezuschussung durch das europäische Förderprogramm "Interreg IIIa Euregio Maas-Rhein" angemeldet. Zur "Euregio" gehören die Region Aachen, die Provinz Lüttich und die Deutschsprachige Gemeinschaft Ostbelgiens. Im "Windschatten" der Ostbelgier

In deren "Windschatten" hatte die VG mehrere Vorhaben mitbeantragen können, obwohl der Kreis Daun nicht zum Fördergebiet gehört. Aber die Deutschsprachige Gemeinschaft erklärte sich bereit, die Projekte mit aufzunehmen. Einen ersten Erfolg verzeichnete die VG im vergangenen Jahr, als der Lenkungsausschuss der Euregio dem Antrag, der unter anderem die Sanierung und Attraktivierung des Freibads am Schalkenmehrener Maar beinhaltete, zustimmte (der TV berichtete). Auch in diesem Jahr gibt es frohe Kunde aus Ostbelgien: Der VG ist mitgeteilt worden, dass die Projekte "Parcours der Sinne" in Immerath (Kosten rund 80 000 Euro) und der so genannte Brubbelweg (oder Mineralquellen-Wanderweg) in Wallenborn (geschätzte Kosten rund 140 000 Euro) von der Europäischen Union bezuschusst werden. Laut VG-Bürgermeister Werner Klöckner wird jeweils ein EU-Zuschuss von 50 Prozent bewilligt. Darüber hinaus liege "eine Kofinanzierungszusage des rheinland-pfälzischen Wirtschaftsministeriums in Höhe von 30 Prozent" vor. Der Anteil der Ortsgemeinden werde teilweise durch Eigenleistungen aufgebracht, sodass der "finanzielle Eigenanteil für die beiden Gemeinden leistbar ist", erklärte Klöckner. Da die Finanzierungszusage bis zuletzt keineswegs in "trockenen Tüchern" war, ist die Freude bei den beiden Ortsbürgermeistern umso größer. "Endlich können wir in die konkrete Planung des Projekts gehen", ist der Immerather Bürgermeister Rudi Müller-Keßeler zufrieden. "Gut, dass es mit der Finanzierung nach längerem Hin und Her endlich geklappt", ergänzt er, "aus eigenen Mitteln hätten wir ein solches Vorhaben nicht schultern können." Laut Müller-Keßeler ist "Parcours der Sinne" nur ein Arbeitstitel; über den endgültigen Namen werde im Lauf der konkreten Planung entschieden. Auch Madlene Steffes, Ortsbürgermeisterin von Wallenborn, ist froh über die Finanzierungszusage. Der Brubbelweg oder Mineralquellen-Route soll künftig rund um den "Wallenden Born" führen, vorbei an mehreren Quellen in der Umgebung des Dorfs. Madlene Steffes: "Mit der Einrichtung der Route werden wir unsere touristische Infrastruktur weiter stärken. Durch die 80-Prozent-Finanzierung durch EU und Land wird ein Projekt möglich, das unsere finanzschwache Gemeinde allein nicht geschafft hätte." Gedulden muss sich hingegen die Stadt Daun, denn das Vorhaben "Sanierung und Attraktivierung Freibad Gemündener Maar" mit geschätzten Kosten von rund 450 000 Euro "konnte in diese Antragsrunde letztlich nicht aufgenommen werden, weil das Budget nicht ausreichend war", berichtet Bürgermeister Klöckner. Er überlege, wieder gemeinsam mit der Deutschsprachigen Gemeinsschaft und der Rurseetouristik (verantwortlich für die Projektsteuerung) für die kommende Interreg-Periode ab 2007 einen neuen Antrag zu konzipieren, um eine Förderung zu bekommen. Die Zusage einer 30-prozentigen Bezuschussung durch das Land liege schon vor.

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