Zwei Bewerber, ein Ziel: der Landtag

Daun/Dreis-Brück · Die Mitglieder des CDU-Kreisverbands Vulkaneifel entscheiden am Freitag, wer im Wahlkreis 20 bei der Landtagswahl 2016 als Direktkandidat antritt. Gesucht wird der Nachfolger von Herbert Schneiders, der nicht mehr kandidiert.

Daun/Dreis-Brück. Wer tritt für die CDU bei der Wahl des rheinland-pfälzischen Landtags im Frühjahr 2016 im Kreis Vulkaneifel an? Diese Frage werden die Mitglieder des christdemokratischen Kreisverbands beim Parteitag am heutigen Freitag im Haus Vulkania in Dreis-Brück beantworten. Lange war davon ausgegangen worden, dass der CDU-Kreisvorsitzende Gordon Schnieder aus Birresborn keine Konkurrenz bekommen würde.
Doch das änderte sich im November 2014, als Wolfgang Roden ankündigte, gegen Schnieder anzutreten. Der 59 Jahre alte Unternehmer führt gemeinsam mit seinem Bruder Rolf-Peter die Landbäckerei Roden mit Sitz im Gerolsteiner Stadtteil Müllenborn. Er gehört seit mehr als 40 Jahren der CDU an, politisch in Erscheinung getreten ist er als Mitglied des Rats und Beigeordneter der Stadt Gerolstein (bis 2004).
Ginge es nach den fünf CDU-Gemeindeverbänden im Kreis, hätte Roden keine Chance: Die Vorstände haben geschlossen dafür votiert, dass Schnieder Direktkandidat wird. Dabei wurde hervorgehoben, dass Schnieder - seit 2010 im Amt - mit "großem Einsatz die Partei wieder geeint" habe. Für den Vorsitzenden des Gemeindeverbands Hillesheim, Tobias Lang, ist "Gordon Schnieder der natürliche Kandidat der CDU im Vulkaneifelkreis. Ohne ihn wären wir heute nicht, wo und wie wir sind.""Demokratischer Vorgang"


Den Vorwurf, er spalte mit seiner Kandidatur die Partei, lässt Roden nicht gelten. "Die Mitglieder haben die Chance, zwischen zwei Kandidaten zu wählen. Also ein ganz normaler demokratischer Vorgang, den die Partei meiner Meinung nach gut aushalten kann." Seit Verkündung seiner Kandidatur habe er viele Gespräche mit Mitgliedern geführt, in denen er für sich geworben habe. "Mit Mitgliedern, die nicht unbedingt in den CDU-Vorständen sitzen", sagt Roden.
Er will wie Schnieder die Nachfolge von Herbert Schneiders (Daun) antreten, der 2016 nach dann 25 Jahren seine politische Laufbahn im Landtag beendet. Die Aussichten, dass der CDU-Kandidat, der im Wahlkreis 20 (identisch mit dem Kreis Vulkaneifel) antritt, über das Direktmandat ins Landesparlament einzieht, ist ausgesprochen gut. Seit Gründung des Landes ist der Kreis eine sichere Bank für die Christdemokraten."Kein Selbstläufer"


Wie schätzt Wolfgang Roden seine Chancen bei der heutigen Wahl ein? "Ich bin ganz optimistisch, ich bin sicher nicht chancenlos." Sein Kontrahent Gordon Schnieder sieht sich nicht als klarer Favorit. "Es wird sicher kein Selbstläufer, es könnte ein spannendes Rennen werden", sagt der 39-Jährige, der bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm als Leiter der Kommunalaufsicht arbeitet und auch Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion ist. Er hoffe, dass die Mitglieder honorierten, was in den vergangenen Jahren in gemeinsamer Arbeit geleistet worden sei. Schnieder bezieht sich darauf, dass die Partei bei der Kommunalwahl 2009 nach der von der CDU zunächst unterstützten, dann aber gescheiterten Fusion der Kreissparkassen Vulkaneifel und Bitburg-Prüm von den Wählern abgestraft wurde. Die absolute Mehrheit ging verloren, die CDU kam auf nur noch 36 Prozent. 2014 knüpfte die Partei an bessere Zeiten an und landete bei 44 Prozent.
Spannend dürfte werden, wie viele Mitglieder die Möglichkeit, den Direktkandidaten zu bestimmen, nutzen. Rund 750 hat die CDU derzeit im Kreis. Bemerkenswert: Seit September ist die Zahl laut Schnieder um gut 100 gestiegen. Warum das so ist, darüber will der Parteichef nicht spekulieren: "Ich freue mich, dass wir so viel Zulauf haben. Und ich würde mich freuen, wenn viele der Neuzugänge länger dabeibleiben."
Der Parteitag der CDU ist am Freitag, 20. Februar, im Haus Vulkania in Dreis-Brück. Beginn ist um 19 Uhr.

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