Zwei und vier Sterne zugleich

GEROLSTEIN. Nicht nur Direktor Karl-Heinz Ottowitz ist neu im Hotel "Calluna": Hotelangestellte übernehmen die Schönheitsfarm, eine zweite Sauna wird angebaut, und die Planungen für den Bau der "Calluna Residenz" mit 40 Häusern sind in vollem Gange.

"Es ist jetzt erstmalig seit der Eröffnung vor zwei Jahren passiert, dass ich einige Tage hintereinander aufgewacht bin, ohne direkt ans Calluna zu denken", sagt Klaus Lehnen, Sprecher der zehnköpfigen Investorengruppe. Obwohl einiges ansteht, vertraut er voll auf die Kompetenz des neuen Hoteldirektors, Karl-Heinz Ottowitz. Der 46-jährige Schwabe ist der vierte "Calluna"-Hotelleiter. (der TV berichtete). Spekulationen, der vierköpfige Investorenbeirat würde die Hoteldirektion zu sehr gängeln und dadurch würde es zu häufigen Wechseln kommen, dementiert Lehnen heftig: "Wir haben hier Geld angelegt und uns keine zusätzliche Arbeit gekauft", erklärt er kategorisch. Zum ersten Mal hatte sich der Beirat bei der Auswahl des Direktorenpostens professionelle Hilfe von einer speziellen Personalberatung geholt. Ottowitz habe wegen "seiner breiten Biografie" das Rennen gemacht. Zwei Monate arbeiteten Ex-Direktorin Gaby Keils und Ottowitz Hand in Hand. Seit August liegt die volle Verantwortung bei dem Schwaben. Ottowitz: "Ich habe freie Hand und habe auch schon Mitarbeiter eingestellt, die der Beirat noch gar nicht kennt." Zusätzlich ins 62-köpfige Calluna-Team - einschließlich acht Auszubildenden - kamen eine Verkaufsberaterin, die sich intensiv um die Vermarktung der drei Konferenzräume kümmern soll, und zwei Kosmetikerinnen. "Die Pächterinnen haben aufgegeben. Wir machen es selbst weiter", erklärt Lehnen. Anfang Dezember soll es in der Schönheitsfarm "Vitalis" mit neuer Ausstattung weiter gehen. Zudem bekommt der Wellness-Bereich eine zweite Sauna. Auch in der Küche hat es einen Führungswechsel gegeben. "Wir haben auf die berechtigten Kritiken reagiert", sagt Lehnen. Karl-Heinz Ottowitz spürt die Trendwende auch schon bei den Umsätzen. Er meldet in der Restauration ein Plus von 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr - vermehrt würden Familienfeiern ausgerichtet. Auch bei der Hotelbelegung verbucht das Calluna aktuell ein Plus von 4000 Übernachtungen gegenüber dem Jahr 2003. Die Kooperation mit der Ringhotel-Kette sowie mit belgischen und niederländischen Reiseveranstaltern zahle sich aus.Trendwende zeigt sich bei den Umsätzen

Das Hotel ist durchschnittlich zu 62 Prozent belegt. "Ab einer Belegung zwischen 50 und 60 Prozent arbeitet ein Hotel Kosten deckend", freut sich Ottowitz. Außerdem läuft seit den Osterferien die Vermietung von 38 "Rose-Appartements" über das Calluna. "So können wir zweigleisig mit Vier-Sterne-Hotelzimmern und Zwei-Sterne-Zweiraum-Appartements arbeiten", beschreibt der Hoteldirektor das breitere Angebot. Anton Mölter, Sprecher der Eigentümer der Rose-Appartements berichtet: "Das läuft ganz gut. Hatten wir vorher unter kleinerer Flamme vermietet, werden wir zum Jahresende sicherlich ein deutliches Plus erzielen." Den größten Batzen bei den Neuerungen macht die Verwirklichung der "Calluna Residenz" aus. Wie ursprünglich geplant, sollen 40 Häuser unterhalb des Hotels Richtung Stadt gebaut werden. "Wir sind mit der Fertighaus-Firma Streif in Verhandlungen. Sie soll die Erschließung, den Bau und den Verkauf übernehmen", berichtet Investoren-Sprecher Lehnen. Obwohl der Bebauungsplan noch nicht rechtskräftig ist, rechnet er mit Baubeginn im kommenden Frühjahr. Den Hauseigentümern werden alle Calluna-Dienstleistungen - Hausmeister, Küche und Wellness - optional angeboten. "Es ist uns klar, dass die Residenz keine leichte Aufgabe ist. Wir gehen sie mit Respekt an und bis alles steht, könnte es vier Jahre dauern", vermutet Klaus Lehnen.

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