Zwischen Klärschlamm und Grünschnitt

Kurz und bündig trug Vorsitzender Helmut Daum die Bilanz des Maschinen- und Betriebshilfsrings Vulkaneifel Daun für das Jahr 2010 bei der Generalversammlung im Hotel Augustinerkloster vor. Anschließend feierten über 400 Mitglieder, Politiker, der Bauernpräsident, Vertreter der Kommunen, Banken, Verbände und Geschäftspartner.

Hillesheim. 30 Mitglieder waren es, die am 15. März 1971 den Maschinen- und Betriebshilfsring Vulkaneifel Daun gründeten. Sie wählten als Vorsitzenden Bernhard Schröter, und die Idee des Maschinenringes bewährte sich, zumal der Geschäftsführer Bernd Feltges, von der ersten Stunde dabei, nach draußen ging zu den Landwirten auf den Höfen. Landrat Heinz Onnertz affirmierte die Verdienste des Selbsthilfevereins, der inzwischen 440 Mitglieder zählt.

Präsident Leo Blum vom Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz und Nassau kritisierte lediglich, dass französische statt deutscher Weine auf der Getränkekarte standen.

Nur drei Vorsitzende, Bernhard Schröter, Karl Weber und jetzt Helmut Daum, steuerten souverän den Maschinenring. "Maschinenring und Bauernverband unter einem Dach ist damals kritisch gesehen worden, jedoch ist dieser Zusammenschluss nützlich, hilf- und erfolgreich gewesen - der einzige, der in Rheinland-Pfalz funktioniert", unterstrich der Bauernpräsident. Hohe Anerkennung gilt dem landwirtschaftlichen Berufsstand, der die Kommunen und den Vulkankreis nach vorn brachte.

Rudolf Merren, stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes der Maschinenringe Rheinland-Pfalz und Saarland, äußerte sich: "Der Maschinenring Vulkaneifel meisterte die Herausforderung des Strukturwandels durch Kreative in der Entwicklung, Produktive in der Ausführung." Vorsitzender Sebastian Reif überbrachte die Glückwünsche der Landjugend Daun.

Nach der Gründung vor 40 Jahren entwickelte sich der Mitgliederstand auf 120. Aufgabe war es, Maschinen zu verleihen oder Kapazitäten von den Nachbarn zu nutzen. 20 000 Stunden leisteten die Betriebshelfer. Der Aufbau der Organisation gilt als vorbildlich im nördlichen Rheinland-Pfalz.

Karl Weber aus Lissendorf übernahm 1973 den Vorsitz. Die Finanzlage des MBR war prekär, und man fühlte sich schlecht behandelt vom Landwirtschaftsministerium, das mindestens 500 Mitglieder bündeln wollte. Der Landesverband setzte sich für die Förderung kleinerer Ringe in benachteiligten Gebieten ein und "wir profitieren heute noch davon", so Helmut Daum.

Es entstand die Bürogemeinschaft MBR und der Bauernverband mit deutlichen Effekten für die Mitglieder. Als Aufgabenbereiche kamen die Klärschlammverwertung bei Kommunen und Gerolsteiner Sprudel hinzu. Für die Eifel, Daun und Cochem-Zell erfolgte die Verwertung des Grünschnittes.

Ein Schredderer und Häcksler wurden angeschafft, dann ein zweites und 2006 ein drittes Gerät. Helmut Daum übernahm 2002 den Vorsitz. Traktoren wurden verliehen, und wegen steuerlicher Effekte wurde die Rapsölproduktion eingestellt. Es folgte der Kauf von Grünland- und Bodenbearbeitungsmaschinen, die zwei Drittel der Mitglieder in Anspruch nehmen. Im Jahr 2010 wurde die Gesellschaft für ländliche Beschäftigung (GLB) gegründet.

Die Einnahmen des Jahres 2010 belaufen sich auf 133 700 Euro, die Ausgaben auf 127 000 Euro, so dass 6000 Euro übrig blieben. Durchschnittlich bewirtschaften die 440 Mitglieder im Umkreis von 50 Kilometern über 20 000 Hektar landwirtschaftliche Nutzfläche.

Helmut Daum wurde einstimmig als Vorsitzender für vier Jahre wiedergewählt. Aus dem Beirat scheidet ein Viertel der Mitglieder aus, und für Albert Collas, seit 29 Jahren dabei, trat Artur Collas aus Hallschlag ein.

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