Zwischen Rennboliden und Rennsemmeln

Wieder einmal hat die Eifel- Rallye gezeigt, dass sie mit das Beste ist, was die Deutsche Rallyemeisterschaft bietet.

Daun. Temporeiche Wertungsprüfungen, Passagen, die den Fans tolle Drifts der Fahrer zeigten, und die Nähe des Motorsports zum Anfassen lockten Tausende von Rallyefans in die Vulkaneifel. Wie immer eine Augenweide dabei: die historischen Fahrzeuge, die zeigten, dass sie noch nicht zum alten Eisen gehören.

Ob Porsche 911 GT 3, Turbo-Allradler von Mitsubishi, "Rennsemmeln" wie ein Citroën C2R2, ein alter Ford Escort von 1969 oder ein Fiat 131 Abarth von 1978 - die "Eifel Rallye", als fünfter Lauf zur Deutschen Rallyemeisterschaft, hat gezeigt, dass der Motorsport in der Eifel einfach dazu gehört.

170 Rallyefahrzeuge aus zwölf Nationen bretterten zwei Tage lang durch die Vulkaneifel. Fans aus Deutschland, Großbritannien, Finnland, Holland, Belgien, Frankreich oder der Schweiz bevölkerten die Wertungsprüfungen (WP) und begeisterten sich für die Show der Rallyefahrer. Groß war das Interesse auf dem Dauner Marktplatz, wo sich die "Historic Stars" präsentierten. "Hier kann man so viele schöne Autos sehen. Der Renault Alpine gefällt mir persönlich am besten. Ich finde, die Rallye ist richtig gut für Daun", sagte Josef Nöllen aus Oberstadtfeld. Schon der Start in der kleinen Gemeinde Neichen am Donnerstag zeigte mit rund 2500 Zuschauern, welche Anziehungskraft die Rennboliden haben.

Wie immer ein Zuschauermagnet war wieder die erste Wertungsprüfung Hilgerath mit der Ortsdurchfahrt Sarmersbach. Am Vorabend der Rallye wurde als Einstimmung auf die Rallye mit Lokalmatador Jürgen Lenarz die Ein-Euro- Party bis zum frühen Morgen gefeiert. Schon am frühen Nachmittag kamen die Rallyefans, um sich die besten Plätze auszusuchen. Bei (noch) trockenem Wetter wurde in Sarmersbach gecampt, gegrillt und das Rennen gefeiert.

Am Stand des Kartenclub, strategisch ideal gelegen zwischen zwei Vorbeifahrten der Rallyefahrzeuge, war großer Andrang. Würstchen, Steaks und Spießbraten gingen gut weg, wie Josef Lenarz berichtet. "Der Andrang war genauso groß wie im vergangenen Jahr, aber er hat früher und intensiver eingesetzt." Rund fünf Stunden, bis in die späte Nacht, dauerte das Rennspektakel.

Der Samstag zeigte sich durchwachsen. Die Wetterkapriolen hielten sich trotz schlechter Vorhersage in Grenzen. Immer wieder nieselte es, was dem Zuschaueransturm allerdings keinen Abbruch tat. In der Ortslage Niederstadtfeld, am Dicken Stein bei Üdersdorf oder bei der WP Lehwald waren die Wiesen voll mit parkenden Autos. "Wir haben noch keine genauen Zahlen, aber ich denke, wir konnten das Ergebnis von 2008 mit über 20 000 Zuschauer noch einmal steigern", sagt Peter Schlömer von der Veranstaltergemeinschaft Eifel-Rallye.

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