Zwölf ganz besondere Tage im Januar

Im Januar reisten acht Frauen und Männer mit Vikar Ohajuobodo Oko in dessen nigerianische Heimat. Oko ist seit fast vier Jahren Seelsorger in Deudesfeld, Meisburg, Salm, Weidenbach und Wallenborn (Dekanat Daun). Jetzt berichteten die Nigeria-Reisenden dem Trierischen Volksfreund von ihren Erlebnissen und Eindrücken.

 Acht Frauen und Männer aus der Eifel besuchten die nigerianische Heimat von Vikar Ohajuobodo Oko (Vierter von rechts), hier bei der Begegnung mit der Mutter (Zweite von links) der in Okos Pfarreien bekannten Ordensschwester Bibiana. Foto: privat

Acht Frauen und Männer aus der Eifel besuchten die nigerianische Heimat von Vikar Ohajuobodo Oko (Vierter von rechts), hier bei der Begegnung mit der Mutter (Zweite von links) der in Okos Pfarreien bekannten Ordensschwester Bibiana. Foto: privat

Weidenbach. (bb) Im Wohnzimmer der Familie von Dekanatsreferent Thomas Reichert geht es an diesem Abend bunt und fröhlich zu. Fünf Mitglieder der Reisegruppe tragen original afrikanische Gewänder, die Frauen dazu auch einen kunstvoll geschlungenen Turban. Außer ihren Erinnerungen an einen offenbar tief beeindruckenden Aufenthalt in der Heimat ihres Vikars haben sie eine Handvoll Kolanüsse mitgebracht. Ohajuobodo Oko bricht sie auseinander, reicht die Stücke und eine Schale mit Erdnusspaste herum, und jeder isst davon. Bitter, mag man denken, aber mit Blick auf die Bedeutung des Rituals für die Angehörigen des Igbo-Stammes kauen und schlucken alle tapfer. "Kolanüsse werden in meiner Heimat jedem Besucher gereicht", erklärt Vikar Oko. "Sie stehen als Zeichen von Gastfreundschaft, Gemeinschaft, Versöhnung und Ahnengedenken."Dazu trinken die Einheimischen Palmwein, erzählt Michael Drockur (Daun). Aber statt Palmwein gibt es jetzt Rotwein, und statt eines landesüblichen Gebäcks Torte. Gertrud Schottes und ihre Schwester Marita Steilen (Salm) haben sie gebacken und gestaltet - mit Palmen aus Marzipan und mit Tortenguss, der an das Grün der Landschaft und das Rostrot der Straßen erinnern soll.Neben Thomas Reichert, Michael Drockur, Gertrud Schottes und Marita Steilen nahmen deren Schwester Ingrid Krüger (Kerpen bei Köln), Stefanie Peters (Daun), Maria Eberhard (Salm) und der frühere Dauner Gemeindereferent und derzeitige Kaplan von Adenau, Peter Maus, an der Reise nach Nigeria teil. "Zwölf ganz besondere Tage im Januar" lautet das Resümee eines Unternehmens, dessen Auslöser im vorigen Jahr der Gedanke war, die Heimat von Vikar Oko kennen zu lernen (der TV berichtete). Die Gruppe flog von Frankfurt über Abuja, Hauptstadt Nigerias, nach Enugu, Hauptstadt des gleichnamigen Bundeslandes. Unterkunft fanden die Eifeler in einem Nonnenkloster; für die täglichen Ausflüge standen ihnen zwei Autos zur Verfügung. "Alles bestens von Ohajuobodo Oko organisiert", lobt Reichert. "Wir sind Land und Leuten ganz nahe gekommen", betont Michael Drockur. "Dass die Straßen schlecht und die Menschen arm sind, trat in den Hintergrund", sagt Gertrud Schottes. Und Ingrid Krüger meint: "Wir waren die Beschenkten."

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