Watzerath wünscht neues Gemeindehaus

Watzerath · Soll die alte Schule in Watzerath (Eifelkreis Bitburg-Prüm), die derzeit als Gemeindehaus dient, saniert werden, oder wird das Geld in einen Neubau investiert? Der Gemeinderat hat sich klar für einen Neubau ausgesprochen, doch normalerweise gibt es nur für Sanierungen öffentliche Zuschüsse.

 BU: Wird das alte Schulgebäude in Watzerath, das als Gemeindehaus dient, aufwändig saniert, oder gibt es den von der Gemeinde gewünschten Neubau? Foto: Christian Brunker

BU: Wird das alte Schulgebäude in Watzerath, das als Gemeindehaus dient, aufwändig saniert, oder gibt es den von der Gemeinde gewünschten Neubau? Foto: Christian Brunker

Seit der Schließung der Sonderschule in Watzerath dient das alte Schulgebäude der Gemeinde als Veranstaltungsort. Dort treffen sich Vereine, dort tagt der Gemeinderat. Doch eigentlich ist das Haus viel zu groß für die Anforderungen der rund 420 Einwohner. Denn das Gebäude wurde 1963 ursprünglich als Volksschule gebaut und bot Räume für zwei Klassen, den Werkunterricht und die Pausen. Durch kleine Umbauten wurde es notdürftig an die Anforderungen an ein Gemeindehaus angepasst.

Nach fast 50 Jahren besteht an dem Haus aktuell ein großer Sanierungsbedarf. Die Abwasseranlage ist marode, der Sanitärbereich nur noch bedingt funktionstüchtig, die Außenwände entsprechen nicht mehr den energetischen Standards und lassen zuviel Wärme nach draußen. Auch die Heizung muss dringend erneuert werden. Zudem ist das Gebäude nicht barrierefrei und daher für Menschen mit Behinderungen nicht nutzbar, überdies fehlt ein zweiter Rettungsweg aus dem Obergeschoss.

485.000 Euro werden für die Sanierung veranschlagt. Doch in Watzerath gibt es Überlegungen, ob eine solche Summe nicht in einen Neubau besser und nachhaltiger investiert wäre. Bei einer Einwohnerversammlung Ende des vergangenen Jahres sprach sich ein Großteil der anwesenden Bürger hierfür aus.

Weitere Gespräche mit Kreisverwaltung

Auch der Gemeinderat beschloss auf seiner jüngsten Sitzung, einen Neubau anzustreben. Allerdings mit der Einschränkung, dass es auch für einen Neubau Zuschüsse gibt. Denn eigentlich werden derzeit nur Sanierungen öffentlich bezuschusst.

Aus Sicht des Gemeinderats sprechen allerdings gewichtige Gründe für einen Neubau. Dieser könne besser an den Bedarf des Ortes angepasst werden und dementsprechend kleiner ausfallen. Außerdem hat der Rat auch ein Grundstück im Blick, wo das neue Dorfgemeinschaftshaus entstehen könnte und der zentraler liegt als die alte Schule. Dieser sei dann bei den Unterhaltskosten günstiger, insbesondere bei den Energiekosten. Außerdem sei nicht absehbar, was sich in dem alten Schulgebäude noch an Problemen verberge.

„Wenn es von der Förderung her möglich ist, sollten wir einen Neubau ins Auge fassen, vor allem auch unter energetischen Aspekten“, sagte Ortsbürgermeister Rainer Kockelmann. „Denn die Schule ist viel zu groß für uns und müsste bei einer Sanierung noch größer werden, wenn wir einen Anbau für eine Bühne und einen zweiten Rettungsweg vom Obergeschoss ergänzen müssten.“

Nun sollen weitere Gespräche mit den zuständigen Stellen bei der Kreisverwaltung Bitburg-Prüm und der Verbandsgemeinde Prüm stattfinden, dann soll geklärt werden, ob sich diese Stellen der Argumentation der Watzerather anschließen können.

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