Gesundheit Wegen Corona-Krise: Kliniken verschieben viele Operationen

Trier · Die Hüfte, das Knie, das Herz: In den Krankenhäusern der Region muss in diesen Tagen so mancher Eingriff vertagt werden. Die meisten Reha-Einrichtungen nehmen allerdings noch Patienten auf.

 Symbolfoto: Eine OP-Schwester greift nach dem OP-Besteck. Alle nicht zwingend nötigen Operationen sollen wegen der Coronakrise «bis auf Weiteres» verschoben werden.

Symbolfoto: Eine OP-Schwester greift nach dem OP-Besteck. Alle nicht zwingend nötigen Operationen sollen wegen der Coronakrise «bis auf Weiteres» verschoben werden.

Foto: dpa/Friso Gentsch

In fast allen Kliniken in der Region wird derzeit im Notbetrieb gearbeitet, um vorbereitet zu sein auf schwer an COVID-19 erkrankte Patienten. „Alle Patienten, die nicht lebensbedrohlich erkrankt sind, sollten derzeit nicht in Kliniken behandelt werden“, sagt Günther Matheis, Vorsitzender der Landesärztekammer. Bis zu drei Monate könnten medizinisch nicht notwendige Behandlungen verschoben werden, heißt es aus den Trierer Kliniken Brüderkrankenhaus und Mutterhaus. Auch im Saarburger Krankenhaus sind alle sogenannten Wahleingriffe vorerst verschoben, wie eine Sprecherin unserer Zeitung bestätigte. Dazu zählten auch Hüft- oder Knieoperationen. Bei 80 Prozent der Eingriffe in Kliniken, komme es nicht auf ein paar Wochen an, sagt Matheis. Dazu zählt er auch eine Herz-OP bei stabilen Patienten. Akut an Krebs Erkrankte, bei denen Lebensgefahr bestehe, würden auch weiterhin behandelt. Hintergrund der Maßnahmen sei auch, dass im Falle einer deutlichen Steigerung der Zahl der Corona-Patienten, ausreichend Klinik-Personal zur Verfügung stehe. „Patienten, deren Operation vor dem Hintergrund der Coronavirus-Pandemie verschoben wurde, sollten mit ihrem Krankenhaus in Kontakt bleiben und einen neuen OP-Termin vereinbaren, sobald die Situation es zulässt“, rät Dunja Kleis, Landeschefin der Krankenkasse Barmer.

In vielen Reha-Einrichtungen in der Region geht der Betrieb weitestgehend normal weiter. Die Anschlussbehandlung nach Klinikaufenthalten sei weiterhin gewährleistet, heißt es etwa aus der geriatrischen Reha-Klinik St. Irminen in Trier. Auch in den vier Reha-Kliniken in Bernkastel-Kues gibt es, wie eine Nachfrage unserer Zeitung ergab, keinen Aufnahmestopp. Die Versorgung von Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten sei weiter gewährleistet, sagt Till Beier, Kaufmännischer Leiter des Median Reha-Zentrums Bernkastel-Kues. Carlita Metzdorf-Klose von der Krebsgesellschaft Trier berichtet allerdings auch, dass es vereinzelt Fälle gibt, bei denen Krebspatienten eine bereits terminierte Reha-Maßnahme nicht antreten konnten, weil die Einrichtungen einen Aufnahmestopp verhängt hätten.

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