Weniger Gäste, weniger Übernachtungen

Trier · Während in großen Teilen von Rheinland-Pfalz im ersten Halbjahr die Touristenzahlen angestiegen sind, stagnieren sie in der Region Trier oder sind gar leicht rückläufig. Zudem bleiben die Gäste immer kürzer. Das zeigen aktuelle Zahlen des statistischen Landesamts.

(pwr) Die Eifel verzeichnet von Januar bis Mai 0,5 Prozent weniger Touristen, an die Mosel und auf den Hunsrück verschlägt es 0,2 beziehungsweise 0,4 Prozent weniger. Die Aufenthaltsdauer geht weiter zurück. Das betrifft am stärksten die Mosel-Region, wo die Zahl der Übernachtungen um rund zwei Prozent zurückging.

Dafür ist laut Moselland-Touristik einerseits das schlechte Wetter verantwortlich, aber es bestätigt auch einen Trend: Gerade die Moselregion ist ein beliebtes Ziel für einen Kurzausflug, meist als zweite oder dritte Urlaubsreise. Die Branche setzt in der Region daher auf eine Verbesserung der touristischen Infrastruktur. Es geht vor allem darum, den bestehenden Gästestamm zu halten. Mit gezielter Online-Werbung möchten die Touristiker aber auch neue Zielgruppen gewinnen. Doch gerade für Werbung ist immer weniger Geld vorhanden. „Es fehlt an Finanzen auf allen Ebenen.

Die Kommunen haben kein Geld für Wirtschaftsförderung, und auch die Touristen geben seit der Krise weniger aus“, sagt Jörn Winkhaus von der Hunsrück-Touristik. „Einsparen können wir nur beim Werbeetat.“ Fehlendes Geld macht sich auch bei den Hotelbetrieben bemerkbar. Viele Gastbetrieb hätten einen „regelrechten Investitionsstau“, sagt Sabine Winkhaus-Robert von der Mosellandtouristik. Außerdem setzen immer mehr Betriebe auf flexible Arbeitsverhältnisse.

Während die Vollzeitstellen um rund zwei Prozent zurückgingen, ist die Anzahl der Teilzeitstellen um rund drei Prozent gestiegen. Während die Tourismuszahlen in der Region insgesamt stagnieren, wachsen andernorts sowohl die Gäste- als auch die Übernachtungszahlen – entlang der Ahr sogar um 7,5 Prozent bei den Gästen und um 5,4 Prozent bei den Nächten. Der dortige Tourismus profitiert laut eines Sprechers des statistischen Landesamtes vom Ausbau des Kur- und Wellnessangebots in den vergangenen Jahren.

Rheinhessen (plus vier Prozent bei Übernachtungen und 5,4 Prozent bei den Gästen) hat durch den Konjunkturaufschwung gewonnen. Das drücke sich in der Zunahme der Geschäftsreisenden aus.

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