Trier Wenn der Mörder erst nach vielen Jahren geschnappt wird

Trier · In der Region werden fast alle schweren Gewaltverbrechen aufgeklärt. In einer neuen Serie schaut der TV noch einmal auf die spektakulärsten Fälle – und was aus ihnen geworden ist.

Polizeianwärter Jim Selzer übt an der Hochschule der Polizei am Flughafen Hahn die Sicherung von DNA-Spuren am Tatort.

Polizeianwärter Jim Selzer übt an der Hochschule der Polizei am Flughafen Hahn die Sicherung von DNA-Spuren am Tatort.

Foto: dpa/Thomas Frey

Die Zahl der schweren Gewaltverbrechen hat sich in Rheinland-Pfalz in den zurückliegenden Jahren kaum verändert. Das geht aus der aktuellen polizeilichen Kriminalstatistik hervor. Danach gab es 2017 genau 107 sogenannte Straftaten gegen das Leben, drei weniger als im Vorjahr. In die Kategorie fallen schwere Gewaltverbrechen wie Mord, Totschlag oder fahrlässige Tötung. Auch Mord- oder Totschlagversuche werden dazugezählt.

Im Bereich des Polizeipräsidiums Trier ging die Zahl der Tötungsdelikte und -versuche im gleichen Zeitraum von 17 auf 16 zurück. Vor drei Jahren wurden in der Region allerdings „nur“ zehn Straftaten gegen das Leben registriert. Für Christian Soulier, den Chef der Trierer Mordkommission, nichts Ungewöhnliches: „Die Wellenbewegung – mal hoch, mal runter – ist in diesem Bereich normal.“

Normal ist bei Mord und Totschlag auch eine hohe Aufklärungsquote. Im vergangenen Jahr wurde in der Region Trier nach der Kriminalstatistik nur ein schweres Gewaltverbrechen nicht aufgeklärt. Mitte August hatte ein Unbekannter in Osburg (Kreis Trier-Saarburg) mit einer Schrotflinte durch ein Fenster geschossen. Weil in dem Zimmer jemand war, der unverletzt blieb, ermittelt die Polizei wegen versuchter Tötung.

Die Wahrscheinlichkeit, dass der Täter eines Tages noch gefasst werden kann, ist hoch. Von den zunächst ungeklärten Gewaltverbrechen im Bereich des Trierer Polizeipräsidiums wurden etliche später noch geklärt. Besonders spektakulär war der Fall der 1982 verschwundenen 18-jährigen Eifelerin Lolita Brieger. Erst drei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Verschwinden der jungen Frau wurde 2011 ihre Leiche entdeckt, der Ex-Freund später als Täter überführt. Nur weil das Verbrechen als Totschlag gewertet wurde, der nach 20 Jahren verjährt, konnte der Mann nicht verurteilt werden.

Auch der tödliche Raubüberfall auf einen Geschäftsmann aus der Vulkaneifel in der Nacht zu Heiligabend 2005 wurde erst zehn Jahre später geklärt. Der Haupttäter wurde erst vor zwei Jahren vom Trierer Landgericht zu einer 15-jährigen Gefängnisstrafe verurteilt.

Beide Fälle wird der Trierische Volksfreund in seiner neuen Serie über spektakuläre Gewaltverbrechen noch einmal beleuchten. Zum Serienauftakt geht es um ein fast 20 Jahre zurückliegendes Verbrechen an einem Frührentner. Der 61-Jährige wurde von der eigenen Tochter mit einem Nylonseil erdrosselt, nachdem die Ehefrau ihm zuvor tagelang ein überdosiertes Beruhigungsmittel gegeben hatte.

Das Besondere an dem Fall: Das Verbrechen blieb jahrelang unentdeckt und wäre es wohl auch geblieben, hätte nicht ...

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