Rheinland-Pfalz Strenge Corona-Regeln an Weihnachten: Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte (Update)
Update | Trier/Mainz · Die rheinland-pfälzische Landesregierung hat mit Experten über die Corona-Lage diskutiert. Dabei ging es um die Ausbreitung der Omikron-Variante und den Schutz davor. Auch welche Regeln an Weihnachten gelten sollen, wurde beraten.
Trotz der befürchteten Ausbreitung der Omikron-Variante soll es keine wesentlichen Verschärfungen der Corona-Regeln über Weihnachten geben. Das kündigte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) nach Beratungen mit Experten über die aktuelle Lage an.
Das gilt für Geimpfte an Weihnachten in Rheinland-Pfalz
Für Geimpfte soll es an Weihnachten so gut wie keine Einschränkungen geben, allerdings mahnte Dreyer, die Kontakte an den Feiertagen klein zu halten. Bei Treffen von ausschließlich Geboostertern sei die Gefahr von Infektionen deutlich geringer, Zweifach geimpften Personen rät die Ministerpräsidentin, sich vor Treffen zu testen.
Dreyer: Kontaktbeschränkungen für Ungeimpfte
Für Ungeimpfte würden auch über Weihnachten die bestehenden Kontaktbeschränkungen gelten. Sie dürfen sich im öffentlichen Raum mit dem eigenen Hausstand und höchstens zwei Personen aus einem anderen Haushalt treffen. Dreyer verteidigte diese Einschränkungen: „Das ist auch für uns Politikerinnen und Politiker ein schwieriger Schritt. Wir wissen, welche Belastungen damit verbunden sind. Wir entscheiden nicht leichtfertig und sind im engen Austausch mit unseren Experten, um über die aktuellsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zu verfügen.“
Reisebeschränkungen innerhalb von Deutschland seien derzeit nicht geplant, so die Triererin. Sie verwies aber darauf, dass die Chefs der Staatskanzleien am Montag beraten wollen, welche Maßnahmen zum Schutz vor Omikron notwendig werden könnten.
Der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, mahnte am Donnerstag, Weihnachten dürfe nicht zu einem „Kick-Start für Omikron“ werden. Lassen Sie uns die Feiertage so verbringen, dass sie nicht für das Virus ein Fest werden", warnte er und riet, nur im engsten Kreis zu feiern.
Bars und Clubs sollen schließen
Klar ist bereits, dass Bars, Clubs und Diskotheken noch vor Weihnachten in Rheinland-Pfalz schließen sollen. Das hatte Dreyer bereits vergangene Woche angekündigt und damit für Überraschung bei Gastronomen gesorgt.
Die entsprechende Änderung der derzeitigen Corona-Verordnung soll am Dienstag beschlossen werden und am Donnerstag, einen Tag vor Heiligabend, in Kraft treten, sagte Gesundheitsminister Clemens Hoch. In der geänderten Verordnung sollen auch die Regeln für Silvester geregelt werden. Dreyer deutete bereits an, dass dann auch die Kontakte für Geimpfte in öffentlichen Räumen eingeschränkt werden könnten, dass also die erlaubte Zahl von Teilnehmern beim Feiern und Veranstaltungen eingeschränkt werden könnte.
RLP: 2G-Regel für den Einzelhandel bleibt bestehen
Die 2G-Regel zum Beispiel für den Einzelhandel und Kulturveranstaltungen bleibe weiterhin bestehen, trotz eines Urteils des Oberverwaltungsgerichts Niedersachsens, das die Zugangsbeschränkung in den Geschäften kippte. Dreyer verteidigte auch die 2G plus-Regel überall dort, wo keine Maske getragen werden könne, wie im Restaurant oder bei einem Kosmetiker.
„Wir stehen in einer schwierigen Phase der Pandemie. Eine noch unbekannte, aber offensichtlich höchst ansteckende Virusmutante und immer noch sehr volle Intensivstationen stellen uns vor große Herausforderungen“, mahnte Dreyer weiter zur Vorsicht. Maske tragen und Abstand halten seien neben dem Impfen weiter die wichtigsten Maßnahmen, um sich zu schützen.
„Die neue Omikron-Variante des Coronavirus zeichnet sich offensichtlich durch erhöhte Infektiosität aus“, sagte Bodo Plachter, kommissarischer Direktor am Institut für Virologie der der Uni-Medizin in Mainz. Wie sich das auf den Verlauf der Pandemie in Deutschland auswirke, lasse sich derzeit noch nicht abschließend bewerten.