Wiederkehr eines klassischen Winter-Erregers

Trier · Die Zahl der Noro-Virus-Erkrankten ist in Rheinland-Pfalz weit deutlich unter dem Vorjahres-Niveau. Nur in der Region Trier ist die Infizierten-Quote so hoch wie im letzten Winter. Über die Gründe rätseln auch die Experten.

(sey/woc) Plötzliche Bauchschmerzen, heftiges Erbrechen, starke Durchfälle: Wer über diese Beschwerden klagt, hat sich möglicherweise mit dem Noro-Virus angesteckt. Das Virus ist hoch ansteckend und extrem widerstandsfähig. Übertragen werden die Noro-Viren zum Beispiel dadurch, dass Infizierte nach einem Toilettengang Viren an den Händen zurückbehalten und diese etwa an Türklinken hinterlassen oder beim Händeschütteln weitergeben. Über die Hände gelangen die Erreger dann in den Mund.

Nur wenige der rund 27 Millionstel Millimeter kleinen Viren reichen aus, um eine Infektion auszulösen. Typisch ist, dass die Zahl der Noro-Virus-Erkrankten in der kalten Jahreszeit zunimmt. „Ein klassischer Winter-Erreger“, sagt Achim Ginkel vom Landesuntersuchungsamt in Koblenz. Die „Saison“ reiche von Oktober bis April. Im letzten Quartal 2008 hat es laut Ginkel in Rheinland-Pfalz 2111 gemeldete Noro-Viren-Infektionen gegeben – etwa halb so viele wie im gleichen Vorjahres-Zeitraum.

Ungewöhnlich ist, dass sich dieser Trend in der Region Trier nicht widerspiegelt. Hier liegt die Zahl der gemeldeten Infektionen mit 434 nahezu auf dem Niveau des Vorjahres. Allerdings gibt es regionale Unterschiede: Während die Zahl der Erkrankten in den Kreisen Bernkastel-Wittlich (von 108 auf 176), Bitburg-Prüm (42 auf 85) und Trier-Saarburg (27 auf 34) in diesem Winter bislang gestiegen ist, nahm sie im Vulkaneifelkreis (von 178 auf 82) und in der Stadt Trier (84 auf 57) ab. „Schwer zu sagen warum“, heißt es beim Landesuntersuchungsamt. Zudem ist die „Saison“ ja noch nicht vorüber. In Trier etwa steigt die Zahl der Infizierten inzwischen wieder an.

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