Windrad soll heute gesprengt werden

Mehring · Der defekte Turm einer Windkraftanlage auf der Mehringer Höhe, die im Dezember 2006 bei einem Sturm zerstört wurde, widerstand am Freitag erneut den Versuchen, ihn zu Fall zu bringen. Auch ein Spreng-Team zog unverrichteter Dinge wieder ab. Am Samstagnachmittag aber soll gesprengt werden.

 Die Öffnung im Stahlbetonmantel muss noch etwas erweitert werden. Dann wird die stählerne Hilfsstütze in der Mitte herausgezogen und der Rotorturm kippt in Richtung des Betrachters.

Die Öffnung im Stahlbetonmantel muss noch etwas erweitert werden. Dann wird die stählerne Hilfsstütze in der Mitte herausgezogen und der Rotorturm kippt in Richtung des Betrachters.

Foto: Friedhelm Knopp

(f.k.) Am Montag hatte die Betreiberfirma Enercon und die Beauftragte Baufirma Fuga Bau mit den Vorbereitungen begonnen. Zunächst wurde der Eingang des Spannbeton-Baus keilförmig erweitert.

In die entstandene Öffnung fügte man eine senkrechte Hilfsstütze aus Stahl ein, um ein vorzeitiges Umkippen zu verhindern. Heute Vormittag brannten Helfer des THW schließlich mit einer starken Sauerstoff-Flamme die Stahlbetonarmierungen (Spannglieder) an der Rückseite des Sockels durch, bis am Ende der Turm nur noch in sich und auf der Hilfsstütze ruhte. Dann folgte der vermeintlich letzte Akt: Die Stahlstütze wurde mit Thermit – ein Schweißmittel für Eisenbahnschienen ­– ummantelt.

Nach einer elektrischen Fernzündung brannte das Thermit mit einer Temperatur von über 1000 Grad, und die Stütze schmolz dahin. Ohne sie hätte der Turm nun fallen müssen – doch dies tat er nicht. Nun steht das 88 Meter hohe und rund 1000 Tonnen schwere Spannbetonrohr im Gelände noch immer auf der Mehringer Höhe und niemand weiß, wann es doch noch umfällt. Aber von langer Dauer soll dieser labile Zustand nicht sein: Gegen 16 Uhr rückte ein Sprengkommando an, wurde jedoch nicht aktiv, da es anderen Sprengstoff besorgen muss. Nun soll der Windrad-Turm am Samstag fallen.

Durch einen technischen Defekt war das auf dem Turm montierte Windrad im Dezember 2006 bei einem Sturm zerstört worden (der TV berichtete). Nach umfangreichen Untersuchungen kam der Betreiber Enercon zu dem Schluss, dass auch der Turm erheblich beschädigt ist und er keinen neuen Rotor mit Maschinengondel mehr tragen kann. Nun soll er Platz machen für eine neue Zwei-Megawatt-Anlage.

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