120 Busse fahren 3,3 Millionen Kilometer

Prüm · Mit dem Einstieg des britischen Investors Marwyn European Transport (Met) beim Prümer Bus- und Reiseunternehmen Axel Tücks kommt in die Branche Bewegung. Das Unternehmen will weiter expandieren. Bei Tücks mit 130 Mitarbeitern, einer der Großen in der Region, soll indes alles beim Alten bleiben.

 Ein Tücks-Bus im Einsatz: Das Prümer Unternehmen ist im Schülerverkehr in der Region tätig. TV-Foto: Kathrin Bayerschen

Ein Tücks-Bus im Einsatz: Das Prümer Unternehmen ist im Schülerverkehr in der Region tätig. TV-Foto: Kathrin Bayerschen

Prüm. Für fast vier Millionen Euro steigt ein britischer Investor beim Prümer Reiseunternehmer Tücks ein (der TV berichtete). "Bei uns geht es weiter wie bisher, niemand muss sich Sorgen machen", erklärt Axel Tücks, der auch weiterhin mit seiner Frau Marita Niesen-Tücks die Geschäfte führt.
Das Unternehmen aus der Eifel hat seine Wurzeln in den 1930er Jahren. Der Großvater (Nikolaus) des jetzigen Chefs gründete das Unternehmen mit vier Bussen.
Seit Jahren gewachsen


Später übernahm sein Sohn Erwin die Geschäfte, bevor Axel Tücks 1993 in die Fußstapfen von Vater und Opa trat. Damals fuhren rund 20 Busse für das Unternehmen, doch in den kommenden Jahren ging es stetig bergauf. Heute fahren 120 Busse für Tücks. Im Jahr legen sie 3,3 Millionen Kilometer zurück. Das Unternehmen beschäftigt insgesamt 130 Mitarbeiter. Schülerverkehr, Tagesfahrten und Behindertentransporte sind das Kerngeschäft. Tücks ist vor allem im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) im Einsatz. Inzwischen hat das Unternehmen Standorte in Prüm, Büdesheim, Spangdahlem, Waxweiler, Bornheim bei Bonn, Erftstadt und Neuss.
Damit passt die GmbH genau ins Profil von Met. Die britische Marwyn European Transport plc ist Tochtergesellschaft des Investmentfonds Marwyn Management Partners plc.
Mit Met will der Investor die fortschreitende Liberalisierung des Verkehrsmarktes in Europa nutzen. Deshalb kauft und beteiligt sich das Unternehmen an Bus- und Bahnlinien.
"Für uns ergibt sich die Gelegenheit, weiter zu expandieren", sagt Axel Tücks. Bei der Ausschreibung von Linien sei es in der Vergangenheit schwer gewesen, längerfristig zu planen. Linien im Nahverkehr werden oft für fünf Jahre ausgeschrieben. Gewinnt man eine Ausschreibung, bedeutet dies, dass Personal und Busse gebunden sind. Verliert man eine Strecke, die man über Jahre gehalten hat, müsste man Personal abbauen, sagt der Unternehmer. In der Gruppe geht es nun um Expansion. "Wir wollen bei weiteren Ausschreibungen mitmischen und eventuell auch noch weitere Unternehmen mitaufnehmen", erklärt Tücks.
27 Frauen am Steuer

 Marita Neisen-Tücks und ihr Mann Axel Tücks besprechen an der Karte die Busrouten. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Marita Neisen-Tücks und ihr Mann Axel Tücks besprechen an der Karte die Busrouten. TV-Foto: Heribert Waschbüsch


Zum weiteren Wachstum gehören auch gute Mitarbeiter. "Unser Team ist top", sagt Marita Niesen-Tücks. Nachwuchssorgen hat das Unternehmen ganz geschickt gelöst. "Wir haben vor einigen Jahren in Anzeigen ganz bewusst Frauen angesprochen, ob sie nicht Bus fahren wollen", erklärt Niesen-Tücks. Inzwischen fahren 27 Busfahrerinnen für die Firma.
Seit zwölf Jahren gehört auch Astrid Brück dazu. "Der Job ist genau das, was ich immer gesucht habe", sagt die Busfahrerin. Sie fährt täglich, meist im Schulverkehr, einen 300 PS starken Gelenkbus, 18 Meter lang. In der Firma hält sich das Gerücht, dass sie gelegentlich auch noch mit dem Bus zum Einkaufen fahre. Kein Problem für die Chefin. "Unsere Frauen fahren alle super. Sie sind sehr ruhig und gelassen und überaus zuverlässlich", sagt Marita Niesen-Tücks. In der Unfallstatistik der Firma sind sie ebenso gut wie ihre männlichen Kollegen. "Für uns sind Busfahrerinnen deshalb auch in Zukunft ganz wichtig", sagt Geschäftsführer Axel Tücks. Gerade, weil das Unternehmen noch weiter wachsen möchte.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort