14 Millionen Euro für den Standort Trier

Trier · Der österreichische Kartonhersteller Mayr Melnhof (MM) baut für 14 Millionen Euro ein zweites Produktionsgebäude für seine Trie rer Filiale. Dort soll die modernste Tiefdrucktechnik zum Einsatz kommen, die weltweit verfügbar ist.

Trier. Solche Baustellen werden in Trier nicht jeden Tag eröffnet: 14 Millionen Euro investiert die Firmengruppe Mayr Melnhof, um im Gewerbegebiet Euren-Zewen eine neue Produktionshalle zu bauen. Auf dem Firmengelände von MM Gravure, der Tiefdrucksparte des Konzerns, sollen damit 40 neue Arbeitsplätze entstehen.
Die Relevanz der Investition zeigte sich auch in der Präsenz von gleich zwei Offiziellen der Stadt Trier: Sowohl Baudezernentin Simone Kaes-Torchiani als auch Wirtschaftsdezernent Thomas Egger fanden sich zum symbolischen Spatenstich in der Diedenhofener Straße ein, um den Bau der Halle offiziell einzuläuten.
Neue Halle wird 137 Meter lang


Dabei sind die Baggerarbeiten bereits in vollem Gange - und das müssen sie auch, soll die enorme Halle wie geplant bis Ende März 2012 fertiggestellt sein. 137 Meter lang wird der Komplex. Das Hochregallager in der Mitte des Bauwerks soll 23 Meter emporragen.
Harman Vorenkamp, Geschäftsführer von MM Gravure, erwartet eine Produktivitätssteigerung von 30 Prozent, wenn die Produktion in der erweiterten Anlage erst einmal läuft. Geht das langfristige Konzept von MM Gravure auf, könnten in den nächsten Jahren bis zu 100 zusätzliche Arbeitskräfte gebraucht werden, kündigt Vorenkamp an. Damit würde sich die Belegschaft im Haus an der Diedenhofener Straße verdoppeln.
Das Hauptgeschäftsfeld von MM Gravure besteht aus dem Falzen und Bedrucken von Verpackungskartons im Tiefdruckverfahren. Größter Abnehmer ist derzeit der Trierer Zigarettenhersteller JTI. Die Drucker geben sich selbstbewusst und sehen sich breit aufgestellt: "Der neue Komplex wird Teil der modern sten Tiefdruckerei für Faltschachteln weltweit", sagt Geschäftsführer Vorenkamp.
Bewusste Entscheidung für Trier


Für den Standort Trier habe man sich sehr bewusst entschieden, erklärt Rainer Schmidt, der verantwortlich für die Tabaksparte des Konzerns ist. Besonders das gute Verhältnis zu den lokalen Behörden sei ein großer Faktor bei der Entscheidungsfindung gewesen.
Dessen ist sich auch Dezernent Thomas Egger bewusst: "Wir haben für MM viel liegen und stehen lassen, weil sie einer der größten Arbeitgeber und auch Steuerzahler sind." In nur sechs Monaten konnte so von der Bauvoranfrage für die Halle bis zu ihrer Genehmigung entschieden werden. "In den anderen Städten hadern wir mit den Rahmenbedingungen - nicht in Trier", bestätigt Schmidt.
1997 übernahm MM die Zigarettenverpackungsdruckerei von R. J. Reynolds. Inzwischen ist MM mit zwei Standorten im Gewerbegebiet Euren-Zewen vertreten: Die Tiefdruckerei MM Gravure beschäftigt zurzeit 100 Mitarbeiter und setzte im vergangenen Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von 40 Millionen Euro um. Bei der Offsetdruckerei MM Graphia (60 Millionen Euro Umsatz) sind 200 Menschen beschäftigt. Die Mayr-Melnhof-Gruppe ist nach eigenen Angaben Europas führender Produzent von Faltschachteln und einer der größten Hersteller von Recyclingkartons der Welt. Das Unternehmen wurde vor mehr als 100 Jahren gegründet. Erst 1950 begann MM in der Steiermark in Österreich die industrielle Fertigung von Kartonprodukten. Die MM-Gruppe beschäftigte 2010 weltweit rund 8700 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Umsatz von mehr als 1,8 Milliarden Euro. In Deutschland stehen 2000 Menschen im Dienste des Konzerns, der seit 1994 an der Wiener Börse notiert ist. Allein in Rheinland-Pfalz sind es 800 Mitarbeiter. Auch Traben-Trarbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) ist ein Standort. MM unterhält insgesamt 37 Produktionsstandorte in 14 Ländern. sen

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