2750 Euro für die Flasche Wehlener Sonnenuhr

Trier · Für 2750 Euro ist gestern bei der Riesling-Auktion des Bernkasteler Rings die Flasche 2006er Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese aus dem Weinkeller von Winzer Markus Molitor in den Besitz eines Weinliebhabers gewechselt. Der Winzer aus Bernkastel-Wehlen erzielte damit bei der Auktion den Höchstwert.

 Die Vorprobe gibt den Weinliebhabern bei der Präsentation des Bernkasteler Rings Gelegenheit, die angestellten Rieslinge in Ruhe zu verkosten. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Die Vorprobe gibt den Weinliebhabern bei der Präsentation des Bernkasteler Rings Gelegenheit, die angestellten Rieslinge in Ruhe zu verkosten. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. Die Weinversteigerung des Bernkasteler Rings stand am Donnerstag unter einem guten Stern. Schon morgens um 9 Uhr hatten sich viele Weinlieberhaber in der Orangerie des Nells Park Hotels in Trier eingefunden, um die Rieslinge in einer Vorprobe zu testen. "Für uns ist das immer ein guter Hinweis, wie nachher die Auktion verläuft", erklärte der Vorsitzende des Bernkasteler Rings, Martin Kerpen aus Bernkastel-Wehlen.
Sei die Resonanz schon bei der Vorprobe gut, zeige sich dies auch später bei der Versteigerung. Und Kerpen sollte sich nicht täuschen. Bei der Auktion hatten 26 Mitglieder des Bernkasteler Rings insgesamt 40 verschiedene Weine angestellt, vorwiegend Spät- und Auslesen des Jahrgangs 2011. "Unsere Moselweine finden in der ganzen Welt große Beachtung. Wir haben Gäste aus Asien, Italien, den USA und sogar Neuseeland. Es wird immer internationaler", sagte Martin Kerpen. Vom 2011er versprechen sich Weinliebhaber und Winzer viel: Eine wunderbare Frucht, eine elegante Säure und eine Mineralität, die sich viel besser entwickelt als anfangs gedacht, beschreibt Kerpen den Jahrgang. "Solche Weine wie hier findet man sonst nicht", ist der Bernkasteler Ring-Vorsitzende gleichzeitig stolz und überzeugt von dem Potenzial der Moselweine.
Die Beliebtheit der Moselweine spiegelt sich in den gebotenen Preisen wider. In der Breite wurden die Mindestgebote, mit denen die Winzer ihre Weine zur Auktion anstellen, weit überboten. Gute Preise wurden bei den trockenen und feinherben Weinen erzielt. Die ganz großen Preise wurden indes für die edelsüßen Weine (siehe Extra) gezahlt.
Das hohe Lagerpotenzial dieser Weine wurde auch durch einige Raritäten belegt, wie einen 1975er Brauneberger Juffer-Sonnenuhr, Riesling Auslese vom Weingut Karp-Schreiber. Die 60 angebotenen Flaschen kamen für je 30 Euro unter den Hammer. Gefallen fanden die Experten auch an einer 1999er Kaseler Nies\'chen Auslese vom Weingut Erben von Beulwitz in Mertesdorf (43 Euro). Winzer und Hotelier Herbert Weis hatte 60 Flaschen von dem hoch dekorierten Wein angestellt.
Schluss- und Höhepunkt bot einmal mehr Winzer Markus Molitor aus Bernkastel-Wehlen. Seine 2006er Wehlener Trockenbeerenauslese (TBA) war unter exzellenten Weinen immer noch eine Extraklasse. Bei einem Einstiegspreis von 500 Euro boten die Kommissionäre in 50 Euro Schritten weiter - bis zum Höchstwert von 2750 Euro. Die Weinliebhaber, die solche Preise zahlen, dürfen sich jetzt über sechs 0,75-Liter-Flaschen und zwölf 0,375-Liter-Flaschen Wehlener Sonnenuhr TBA freuen.Extra

Die höchsten Preise erzielten: 2750 Euro zahlten die Kommissionäre für eine 2006er Wehlener Sonnenuhr Trockenbeerenauslese von Markus Molitor (Bernkastel Wehlen). Auch für seine 2010er Zeltinger Sonnenuhr Auslese bekam Molitor einen Spitzenpreis von 300 Euro geboten. Lediglich das Weingut Albert Kallfelz aus Zell-Merl konnte sich mit seiner 2005er Merler Königslay-Terrassen Trockenbeerenauslese und einem gebotenen Preis von 500 Euro dazwischenschieben. Insgesamt wurden die besten Preise für edelsüße Weine erzielt: 2010er Ürziger Würzgarten Beerenauslese vom Rebenhof in Ürzig (170 Euro), 2007er Merler Königslay-Terrassen Beerenauslese von Kallfelz (150 Euro) und eine 2010erMaximin Herrenberg Beerenauslese vom Weingut Carl Loewen aus Leiwen (145 Euro). Einige Raritäten wurden angestellt und brachten den Winzern Gebote weit über ihrem Mindestpreis, etwa die 1999er Kaseler Nies\\'chen Auslese vom Weingut Erben von Beulwitz. Winzer Herbert Weis bekam mit 43 Euro mehr als den doppelten Einstiegspreis geboten. Alle Gebote beziehen sich auf 0,75-Liter-Flaschen. Hinzu kommen noch 19 Prozent Mehrwertsteuer und Gebühren. hw

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