Getränke Auch Bitburger erhöht Bierpreise - aber nicht bei allen Marken des Unternehmens

Bitburg · Die Eifeler Brauerei Bitburger zieht bei den Preiserhöhungen der Konkurrenz nach: Zum Frühjahr soll das Glas Gerstensaft um bis zu 50 Cent teurer werden.

 Im Frühjahr erhöht auch die Bitburger Brauerei die Preise.

Im Frühjahr erhöht auch die Bitburger Brauerei die Preise.

Foto: dpa/Bitburger Braugruppe

Nach den Großbrauereien Radeberger, Krombacher und Veltins wird nun auch die Bitburger Brauerei in der Eifel nachziehen und zum Mai 2022 ihre Preise „für verschiedene Produkte der Bitburger Braugruppe“, wie es heißt, erhöhen. „Die massiv gestiegenen Rohstoff- und Energiepreise machen diese Erhöhung erforderlich“, bestätigt Angelika Thielen, Leiterin Unternehmenskommunikation Bitburger Braugruppe, unserer Zeitung. Mehrere Brauereien hatten darüber geklagt, dass neben massiven Umsatz- und Ertragsverlusten in den 18 Monaten der Pandemie nun zusätzliche Kosten für Energie, Logistik, Leergut sowie Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe anfallen.

Bitburger wird teurer - andere Marken des Unternehmens nicht

Während die Preise für Fass- und Flaschenbier der Hauptmarke Bitburger zwischen sechs und sieben Prozent ansteigen, sind andere Marken von der Preiserhöhung ausgenommen, berichtet die Lebensmittelzeitung (LZ). Dazu gehört die Weißbiermarke Benediktiner, die ohnehin zu den teuersten Bieren in diesem Segment gehört. Auch König Pilsner soll im Preis stabil bleiben, lässt der Handel laut LZ verlauten.

Experten spekulieren derweil darüber, inwieweit sich Bitburger-Tochter König und Konkurrent Warsteiner gegenseitig im Preis in Schach halten, um die Stammkunden im Herkunftsgebiet nicht zu verlieren. Denn Warsteiner gehört zu den letzten großen Bierbrauern, die noch keinen Preisanstieg verkündet haben. Dies birgt laut Experten jedoch die Gefahr, dass sich beide Marken aus dem Premium-Bereich verabschieden und zu reinen Konsummarken werden.

Zu weiteren Details bei der Bitburger Brauerei will sich das Eifeler Unternehmen vorerst nicht äußern. Auch zu vorläufigen Umsatzzahlen und Markenanteilen gibt es keine Angaben bis zum offiziellen Abschluss im kommenden März. Allerdings blieben die Herausforderungen weiterhin hoch, heißt es von Seiten der Bitburger Brauerei.

Bitburger Brauerei will Bierpreise kurz nach der Konkurrenz erhöhen

Krombacher und Veltins werden ihre Preise bereits im kommenden April anheben, die Eifeler ziehen im Mai nach. Die letzte Preiserhöhung für Flaschenbier im Handel liegt drei Jahre zurück und wurde im Frühjahr 2018 durchgesetzt. Auch damals wurden innerhalb eines mehrwöchigen Korridors die Preise nahezu aller Biermarken erhöht.

In der Corona-Pandemie gerieten infolge des mehrmonatigen Lockdowns und der Gastronomie-Schließung die Bierpreise in den freien Fall. In der Corona-Krise haben die Deutschen so wenig Bier getrunken wie noch nie seit der Wiedervereinigung. In der ersten Hälfte des laufenden Jahres sei der Absatz im Inland um fast fünf Prozent auf den Tiefstwert von 3,3 Milliarden Liter gefallen, berichtete das Statistische Bundesamt im Sommer. Daraufhin unterbot sich der Lebensmittel- und Getränkehandel auf verschiedenen Vertriebsschienen mit Aktionspreisen unter zehn Euro den Kasten Bier. Schaut man sich dies im Zeitverlauf an, so liegen die Bierpreise laut Experten inzwischen bei dem Niveau wie vor 20 Jahren. Mit der angekündigten Preiserhöhung dürfte das Glas Bier in der Gastronomie zwischen 30 und 50 Cent teurer werden, der Kastenpreis im Handel dürfte um einen Euro steigen.

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