5000 Kunden mehr in einem Jahr

Besser als erwartet lautet das Resümee der Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück für 2009. Die Bank ist in den Landkreisen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell aktiv und hat inzwischen 107 000 Kunden.

Bernkastel-Kues. Das hätten die drei Vorstände der Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück (EMH) nicht gedacht. Trotz der Auswirkungen der Finanz- und Wirtschaftskrise vor allem im ersten Quartal war 2009 ein gutes Jahr für die Sparkasse EMH. Entsprechend positiv sind die Zahlen, die Vorstandsvorsitzender Gunther Wölfges und seine Kollegen Lothar Künzer und Edmund Schermann bei der Bilanzpressekonferenz der zweitgrößten Sparkasse in der Region verkünden (siehe Grafik).

Von der Bilanzsumme von rund 2,24 Milliarden Euro bleiben unter dem Strich rund 21,8 Millionen Euro als Betriebsergebnis übrig. Was damit geschehen soll, wird der Verwaltungsrat der Sparkasse Mitte des Jahres bestimmen. Vermutlich wird der Gewinn wie bereits im Vorjahr bis auf 500 000 Euro in die Rücklagen fließen. Die halbe Million wird dann entsprechend der Mehrheitsverhältnisse an die beiden Landkreise Cochem-Zell (140 000 Euro) und Bernkastel-Wittlich (360 000 Euro) verteilt.

790 000 Euro für Vereine und Sponsoring



Doch nicht nur der Sparstrumpf der Sparkasse und die beiden notleidenden Haushalte der beiden Landkreise profitieren vom Geschäftserfolg der Bank. Rund 790 000 Euro hat die Sparkasse EMH im vergangenen Jahr für Spenden und Sponsoring ausgegeben. Dabei seien alle förderfähigen Anträge von Vereinen aus beiden Landkreisen bedacht worden, heißt es bei der Bilanzpressekonferenz in Bernkastel-Kues.

Den Trend wieder hin zu den Banken vor Ort macht Wölfges an der Zunahme der Zahl der Kunden fest. Innerhalb eines Jahres stieg diese Zahl um mehr als fünf Prozent auf 107 605 (Stand 21. Januar) an. "Wir sind fest in der Region verwurzelt und kennen die besonderen Bedürfnisse der Menschen in unserer Heimat", sagt der Vorstandsvorsitzende. "Wir sind die wahre Direktbank, nämlich direkt um die Ecke."

Für die Kunden hat nach Ansicht der Sparkasse die Krise auch einen positiven Effekt, der oft genutzt wird: die nach Auskunft der Bänker niedrigen Zinsen. Im Ergebnis steigt deshalb die Summe der Kreditneubewilligungen im Vergleich von 2009 zu 2008 um 27 Prozent auf rund 250 Millionen Euro. Ein Finanzierungsschwerpunkt waren laut Vorstand Edmund Schermann Investitionen im privaten Wohnungsbau sowie in regenerative Energien. Zudem seien sehr viele Häuser finanziert worden.

Für das laufende Jahr erwartet die Sparkasse, dass sich die Wirtschaft in der Region weiter erholt. "Wir gehen davon aus, dass der Export wieder anzieht", sagt Gunther Wölfges. Seine Kollegen Lothar Künzer und Edmund Schermann glauben, dass es keine Insolvenzwelle geben wird. Weder im privaten Bereich noch bei den Firmen. Wobei der fürs Firmengeschäft zuständige Vorstand Künzer mit einer steigenden Zahl von Krisenfällen rechnet. Als Auftraggeber wird sich die Sparkasse in den kommenden Monaten ebenfalls betätigen. Neben den üblichen Investitionen in die 57 Standorte stehen in Wittlich und Binsfeld Veränderungen an. Beide Standorte sollen so umgebaut werden, dass sie barrierefrei erreichbar sind. An der Zahl der Standorte wird sich voraussichtlich nichts ändern. Und auch die Vergrößerung des Geschäftsgebiets steht derzeit nicht an. "Wir denken nicht über eine Fusion mit einer anderen Sparkasse nach", sagt Gunther Wölfges. EXTRA Sparkasse: Die Sparkasse Sparkasse Mittelmosel - Eifel Mosel Hunsrück ging 2003 aus der Fusion der ehemals selbstständigen Kreissparkassen Bernkastel-Wittlich und Cochem-Zell hervor. Dem vorausgegangen war eine wirtschaftliche Schieflage des Cochem-Zeller Instituts. Entsprechend der früheren Größe der Kreditinstitute hält der Landkreis Bernkastel-Wittlich 72 Prozent der Anteile, Cochem-Zell 28. (har)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort