Gerolstein. Rund sechs Millionen Hektoliter Getränke verschickt der Gerolsteiner Brunnen in alle Welt. Den größten Teil seiner Erzeugnisse setzt das Unternehmen in Deutschland ab. Während fast zwei Drittel der Getränke von den regionalen Getränkeverlagen in Rheinland-Pfalz, dem Saarland oder aus NRW und Hessen direkt in Gerolstein abgeholt werden, werden 460 000 Paletten von einem Spediteur transportiert. Nun hat der Brunnen mit der Duvenbeck Kraftverkehr GmbH (DVB) einen neuen Logistikpartner. Eine Verbindung, von der sich der Getränkekonzern einige Synergie-Effekte erhofft, wie Ulrich Rust, Geschäftsführer Technik, und Roland Keul, Leiter Logistik, dem TV sagen.

"Mit Duvenbeck Kraftverkehr haben wir einen Partner gefunden, der unsere hohen Anforderungen an die Qualität und die Effizienz der Logistikkette erfüllt und ein klares Zeichen für den Standort Gerolstein setzt", sagt Rust. Duvenbeck gilt im Logistikbereich als Spezialist für den Automobilbereich, und "so gab es in der gesamten Branche doch neugierige Blicke auf unsere Zusammenarbeit", sagt Keul.

Inzwischen aber scheint die neue Allianz gut zu laufen. Und: "Die Branche horcht auf", meint Gerolstein-Geschäftsführer Ulrich Rust.

Der Vorteil: DVB hat seinen Fuhrpark von rund 600 Lastwagen um 40 neue MAN-LKW erweitert, die alle im Gerolsteiner-Markendesign auf Tour gehen. Während aber die Automobilindustrie in den Sommermonaten meist wenig Aufträge für den Logistik-Betrieb hat, sind diese Monate für den Getränkehersteller Gerolsteiner die Spitzenzeit. "Unser Partner kann uns also in unserer Hochphase mit hoher Flexibilität und großer Kapazität zur Seite stehen", erklärt Rust. Das könnten sogar in der Spitze bis zu 130 Touren am Tag sein. Insgesamt übernimmt DVB rund 13 000 Touren im Jahr.

Zudem habe die dezentrale Ausrichtung von Duvenbeck überzeugt. "Uns hat gefallen, dass Duvenbeck getreu ihrem Unternehmensprinzip, ‚wir gehen dorthin, wo der Kunde den größten Nutzen von uns hat', eine eigene Niederlassung in Gerolstein mit 45 Mitarbeitern gegründet hat", so Keul.

Die Arbeitsplätez gingen aber bei den bisherigen Spediteuren aus der Region verloren.

Durch den Einsatz der neuen Fahrzeuge (alle mit umweltschonenden Euro-5-Motoren) würden zudem rund 240 Tonnen CO{-2} weniger ausgestoßen.

Für den Vertrieb der rund sechs Millionen Liter Getränke sorgen rund 150 Mitarbeiter. Allein 100 Gerolsteiner-Beschäftigte kümmern sich darum, dass die Regale auch in den heißesten Sommermonaten nicht leer bleiben. Dafür stehen den Speditionen Ladezeiten von montags bis samstags von 4 bis 18 Uhr zur Verfügung. Für die Spediteure gehört dabei nicht nur das Ausfahren zur Aufgabe.

"Die Mitarbeiter wurden alle bestens geschult", erklärt Roland Keul, denn die Fahrer müssen etwa auch den Rücktransport der Pfandflaschen sicherstellen, und die Hygieneanforderungen im Lebensmittelbereich seien natürlich sehr anspruchsvoll. Umweltbewusstsein, Termintreue und Kostenbewusstsein seien Vorteile der Partnerschaft.

Doch anscheinend rechnet sich die Zusammenarbeit für Gerolsteiner auch. Es gebe "ein erhebliches Einsparvolumen im niedrigen einstelligen Millionen-Bereich", so das Management. Mit dem neuen Logistikpartner plant Gerolsteiner langfristig: "Einen solchen Partner wechselt man nicht alle Tage", sagt Ulrich Rust.