Abgas-Skandal: Ferdinand Piëch verweigert Aussage

Berlin · Berlin (dpa) Der Vorsitzende des Abgas-Untersuchungsausschusses hat Ex-VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch mangelnde Bereitschaft zur Aufklärung des Diesel-Skandals bei Volkswagen vorgeworfen. Piëch hatte zuvor über seinen Anwalt erklären lassen, er werde nicht vor dem Untersuchungsausschuss des Bundestags aussagen.

"Wenn er nichts zu verbergen gehabt hätte, hätte er kommen müssen", sagte der Ausschussvorsitzende Herbert Behrens (Linke) den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Es gehe Piëch wohl nicht um eine Aufklärung des Skandals, er habe offenbar andere Motive. "Der Boss der Bosse kneift vor dem deutschen Parlament", sagte der Politiker Angesichts neuer Anschuldigungen im Abgas-Skandal wollten Linke und Grüne den früheren VW-Aufsichtsratschef im Untersuchungsausschuss als Zeugen vorladen. Er werde auf das "Angebot einer öffentlichen Anhörung vor einem Untersuchungsausschuss des Deutschen Bundestages nicht eingehen", ließ Piëch über seinen Rechtsanwalt mitteilen. Als Österreicher ist der 79-Jährige nicht zur Aussage verpflichtet. Piëch soll laut Medienberichten in Befragungen durch Staatsanwälte und einer von VW engagierten Kanzlei Anschuldigungen gegen mehrere VW-Aufsichtsräte und Ex-Vorstandschef Martin Winterkorn erhoben haben. Sie sollen früher als bisher bekannt von Hinweisen auf Abgas-Manipulationen in den USA erfahren haben. Der Manager und die Aufseher bestreiten das.

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