Am Samstag kam die Hiobsbotschaft: Jan Litwinski, Präsident der Geschäftsführung der polnischen Billigfluggesellschaft Air Polonia, erhielt per Telefon die Nachricht, dass aus der geplanten Partnerschaft zwischen seiner Gesellschaft und dem irischen Unternehmen Crescent nichts wird. Plane Consult, die Firma, die die Verhandlungen führte, hatte alles vorbereitet für die Finanzspritze von zehn Millionen Dollar, mit der Crescent Air Polonia über den Winter helfen sollte. Jetzt wurde den Polen der Boden unter den Füßen weggezogen. Gestern waren nach Informationen der Rhein-Zeitung die Leasingraten für die drei Maschinen vom Typ Boeing 737 fällig, die Air Polonia nicht mehr zahlen konnte. "Wir müssen die Flugzeuge nun an die Leasing-Firma zurückgeben. Das könnte das Ende von Air Polonia bedeuten", sagte Air-Polonia-Sprecherin Karolina Hiz. Was mit den rund 150 Mitarbeitern wird, darüber konnte Hiz keine Auskunft geben. Europaweit, von Paris, Brüssel, London/Stanstead, Madrid und Athen hatten mehr als 53 000 Reisende bei den Polen Flüge gebucht, unter anderem auch auf dem Hunsrück-Airport Frankfurt-Hahn. Die Hahn-Passagiere werden nun von Dortmund aus mit dem neuen Billigflieger Wizz-Air starten. Erst zum Winterflugplan hatte Air Polonia die Flüge von Hahn nach Warschau von zwei auf sechs pro Woche aufgestockt - weil der zahlungskräftige Investor deutlich signalisiert habe, einzusteigen, so Karolina Hiz. Auf dem Flughafen Hahn bedauert man das Schicksal von Air Polonia, bricht doch damit ein attraktives Ziel im aufstrebenden Flugmarkt Osteuropa weg. Mit den Kattowitz-Flügen von Wizz-Air hat Hahn ab März wieder Polen im Angebot, aber Warschau ist erstmal gestrichen.