Alle Kräfte sammeln

TRIER. Die Bilanz der Aktion "Ausbildung jetzt!" ist erfreulich. Die dramatische Lage am regionalen Ausbildungsmarkt hat sich dank der Anstrengung aller Akteure verbessert. Doch noch ist ein Endspurt nötig, um möglichst allen Interessierten eine Lehrstelle anzubieten.

Die Situation am Ausbildungsmarkt in Deutschland ist angespannt. Kurz vor Beginn des Ausbildungsjahres sind laut Deutschem Gewerkschaftsbund 150 000 Schulabgänger noch noch ohne Job. Auch in der Region Trier stehen zur Zeit noch rund 660 Jugendliche "auf der Straße". Doch Handwerkskammer (HWK), Industrie- und Handelskammer (IHK), Arbeitsamt und Trierischer Volksfreund stricken mit Hochdruck an Lösungen. Für die Jugendlichen, die noch ohne Lehrstellen sind, gibt es am Mittwoch, 3. September, 9 bis 17 Uhr, im Rahmen des Trierer-Lehrstellen-Netzwerkes (Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer und Arbeitsamt Trier) im Gebäude der Handwerkskammer Trier, Loebstraße 18, eine Ausbildungsplatzbörse. Die rheinland-pfälzischeArbeitsministerin Malu Dreyer wird in der Zeit von 10 bis 12 Uhr die Börse besuchen. Die Lage am Ausbildungsmarkt ist regional und berufsspezifisch sehr unterschiedlich. "In Hermeskeil, Saarburg und Daun ist es für Jugendliche am schwierigsten, einen Ausbildungsplatz zu bekommen", erklärt Triers Arbeitsamtsdirektor Hans Dieter Kaeswurm. Eine solche Diskrepanz gibt es auch bei den unterschiedlichsten Berufsbildern. Weitaus mehr Jugendliche drängen in die Bereiche Bau, Verkauf, Büroberufe oder Dienstleistungen als es dort Lehrstellenangebote gibt. Zum ersten Mal gibt es bei den Bauberufen mit 114 Suchenden bei 61 freien Stellen eine Negativbilanz. Dagegen suchen Metzger, Bäcker oder auch die Hotel- und Gaststättenbranche noch reichlich Nachwuchskräfte. "Vor allem unsere Bäcker und Metzger sind frustriert. Sie finden kaum ausbildungswilligen Nachwuchs", sagt HWK-Hauptgeschäftsführer Hans-Hermann Kocks. Zudem klagt Kocks, dass die Diskussion um die Neuordnung der Handwerksordnung bei den Meistern für viel Unruhe gesorgt habe. "Dennoch sind wir sicher, dass wir jedem Jugendlichen, der ausbildungswillig und -fähig ist, eine Lehrstelle vermitteln können." IHK-Hauptgeschäftsführer Arne Rössel hofft auf die "Chancen-Börse" am 16. Oktober. "Dann werden die beiden Kammern und das Arbeitsamt alle Suchenden einladen, die bis dahin noch unversorgt sind. Diese Jugendlichen nehmen wir dann so zu sagen bei der Hand und schauen, dass wir für sie eine Lehrstelle finden."

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