Angst und schlechte Stimmung

Wie geht es weiter in den Hela- Baumärkten in der Region? Nach der Übernahme durch die saarländische Globus-Gruppe geht die Angst unter den Mitarbeitern um. Entlassungen werden nicht ausgeschlossen.

Trier. Unruhe unter den Beschäftigten der Hela-Baumärkte. Sie wissen nicht, wie es nach der Übernahme durch die Globus Fachmärkte (der TV berichtete) weitergeht. Mitarbeiter sprechen von Angst. Die Stimmung in den Hela-Märkten sei "ziemlich durchwachsen", teilt eine Verkäuferin in einem Internetforum mit. Noch vor Wochen hat die Distributa Warenhandelsgesellschaft (Saarlouis), zu der die Hela-Märkte gehören, verkündet, dass die Baumärkte nicht verkauft werden. Vergangene Woche dann die Rolle rückwärts: Die im saarländischen Völklingen sitzende Globus-Gruppe (51 Baumärkte, neun Elektromärkte) hat die 32 Hela-Baumärkte - darunter auch Geschäfte in Trier, Wittlich, Hermeskeil und Bitburg - für angeblich 100 Millionen Euro gekauft. Derzeit wird davon ausgegangen, dass das Völklinger Familien-Unternehmen alle gültigen Verträge mit Lieferanten und für die Immobilien übernehmen wird. Unsicherheit unter den Mitarbeitern herrscht allerdings, ob das auch für Arbeitsverträge gilt. Branchenexperten gehen davon aus, dass es zu Entlassungen kommen wird. Vor allem an Standorten, an denen Globus- und Hela-Markt ihre Standorte in unmittelbarer Nähe haben. Bei der millionenschweren Übernahme gehe es dem Familienunternehmen Globus darum, seine Rendite zu steigern, sagte ein Einzelhandelsexperte unserer Zeitung. Er geht davon aus, dass unprofitable Standorte geschlossen werden. Bereits jetzt ist nach unbestätigten Berichten von acht betroffen Hela-Märkten die Rede. Im vergangenen Jahr belief sich der Umsatz der Globus-Gruppe auf rund 4,2 Milliarden Euro. Noch ist allerdings wohl kein Mitarbeiter entlassen worden. Außer im luxemburgischen Bettemburg. Im dortigen Hela-Baumarkt soll nach Gewerkschaftsangaben der Marktleiter vergangene Woche gefeuert worden sein. Beschäftigte anderer Märkte berichten, dass in den vergangenen Tagen häufig Globus-Mitarbeiter in den Geschäften gesehen worden sind. Wie es an den Standorten in Trier, Wittlich, Bitburg und Hermeskeil weitergeht, ist völlig unklar. Globus hüllt sich in Schweigen. Eine Anfrage unserer Zeitung blieb gestern unbeantwortet. Auch bei der Gewerkschaft hält man sich derzeit noch mit einer Beurteilung zurück. Man beobachte den Übernahmeprozess sehr kritisch, sagte die Stellvertretende Vorsitzende der Dienstleistungs-Gewerkschaft von Verdi Saar, Stefanie Nutzenberger. Es werde alles getan, um das Bestmögliche für die Beschäftigten zu erreichen. In den nächsten Tagen will Verdi Hela-Mitarbeiter über mögliche Auswirkungen der Übernahme informieren. Am Montag sollen sich Mitglieder der Globus-Geschäftsführung mit Verantwortlichen der Distributa treffen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.

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