Anpassung an Hochzeiten

LAUTZENHAUSEN. Ein neues Passagierterminal ist am Mittwoch auf dem Hunsrück-Flughafen Hahn eröffnet worden. Nun bietet der Airport Kapazität für jährlich fünf Millionen Passagiere.

Überschwängliches Lob von allen Seiten: Die beiden Geschäftsführer des Flughafens Hahn, Andreas Helfer und Jörg Schumacher, haben sich einen Traum erfüllt und den ehemaligen US-Fliegerhorst wiederbelebt. Nach zehn Jahren ziviler Flugnutzung hat sich der Boom auf dem Hahn nahezu verselbstständigt.Doch mit der Eröffnung des zweiten Terminals passt sich der Hunsrück-Flughafen dem Passagier-Ansturm weitgehend an. Wurde noch vor ein paar Wochen ein Teil der Fluggäste in Containern provisorisch abgefertigt, so erweitert eine umgebaute Frachthalle ab Dienstag die Passagier-Kapazität auf jährlich fünf Millionen. In diesem Jahr werden 2,3 Millionen Fluggäste erwartet, 800 000 mehr als 2002. Schon im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Passagiere um 138 Prozent auf 465 000 gestiegen. Dabei war das alte Terminal erst 2002 erweitert worden. "Wir haben mit dem Hahn einen dynamischen Flughafen, der die ganze Region belebt", sagt der rheinland-pfälzische Verkehrsminister Hans-ArturBauckhage zur Terminal-Eröffnung.Ein Lob, das auch der Finanzchef des irischen Billigflug-Vorreiters Ryanair, Michael Cawley teilt: "Bislang kam ich jedes halbe Jahr, um zu sagen, das der Flughafen zu klein ist. Heute sagen mir die Verantwortlichen vom Hahn, das unsere Flugzeuge zu klein sind." Er versicherte jedoch, dass Ryanair neben den bislang fünf stationierten Flugzeugen über weitere Maschinen auf ihrem drittgrößten Airport und einzigen Deutschland-Drehkreuz nachdenke.Neben den Iren fliegt auch die italienische Volare.web und Tui ab Hahn. Der französische Billigflieger Flyeco wird voraussichtlich noch in diesem Jahr ihren Betrieb vom Hunsrück aus aufnehmen.Nun verbindet ein überdachter Übergang die beiden Passagierterminals mit zusammen 10 000 Quadratmeter Nutzfläche. Im neuen Terminal gibt es acht Schalter, vier Abflug-Gates, vier Sicherheitskontrollen und zwei Gepäckausgabe-Bänder. Das Gebäude soll nur für Flüge in so genannte Schengen-Staaten genutzt werden. "Das spart Personal, weil dafür keine Passkontrollen nötig sind", erklärt Flughafensprecherin Maria Horbert. 740 Quadratmeter sind für Mieter wie Gastronomen und Einzelhändler reserviert. Die beiden einfach und funktionell gebauten Terminals kosteten zusammen nur elf Millionen Euro. "Das ist ein Zeichen dafür, dass hier nach den Kosten geschaut und effizient gearbeitet wird, so dass der Hahn unschlagbar in Sachen Billigflug ist", sagtBauckhage. Die Betreiber sind nach eigener Aussage Marktführer unter den deutschen Flughäfen in diesem Segment.

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