Arbeiten auf europäisch

TRIER. Koffer packen und nix wie weg. Im europäischen Jahr der Mobilität von Arbeitnehmern informierte die Trierer Agentur für Arbeit beim gestrigen Europatag über die verschiedenen Wege ins Ausland.

 Jean-Jacques Schneider (links) und Pascal Thil, Berater des französischen Arbeitsamtes, informieren Peter Vodusek (rechts) über den französischen Arbeitsmarkt. Foto: Anke Pipke

Jean-Jacques Schneider (links) und Pascal Thil, Berater des französischen Arbeitsamtes, informieren Peter Vodusek (rechts) über den französischen Arbeitsmarkt. Foto: Anke Pipke

Spanien, Schweiz, Niederlande oder England - diese Länder sind vor allem als Urlaubsziele unter Deutschen beliebt. Sie auch als Arbeitsstätten zu entdecken, war das Ziel des gestrigen Europatags in der Trierer Agentur für Arbeit. Experten aus Luxemburg, Frankreich, den Niederlanden, Schweiz, Belgien, Spanien und Polen sowie von Finanzamt, Rentenversicherung, Krankenkasse und Gewerkschaften standen den Besuchern mit Informationen genauso zur Verfügung wie das Euro-Info-Centre Trier, der Europaservice der Bundesagentur für Arbeit und die Eures-Beratung Trier. Sowohl junge Berufsanfänger, Arbeitslose wie bereits erfahrene Arbeitnehmer waren die Zielgruppe der Beratungen. Wichtig: Ausbildung und Sprachkompetenz

Voraussetzungen für den grenzüberschreitenden Schritt sind "in erster Linie eine solide Ausbildung und Erfahrungen im Beruf", sagt Hans-Josef Puch, Teamleiter des Europaservices der Trierer Agentur für Arbeit. "Mehrsprachigkeit ist natürlich auch wichtig, aber in den meisten Fällen sekundär." Das hinge von der Tätigkeit ab. "Inzwischen sind es immer mehr Facharbeiter, die sich um einen Arbeitsplatz im Ausland bewerben", sagt Thomas Jacobi, Trierer Berater für Grenzgänger nach Luxemburg. "Vor wenigen Jahren noch waren es mehr Akademiker." Neben vielen formalen Bedingungen gibt es auch persönliche Fähigkeiten, die generell bei einem Auslandsaufenthalt von Nöten sind. "Man muss sich vor allem dem Land öffnen können", sagt Europaservice-Berater Heiner Bleckmann. Besonders willkommen sind Bewerber aus Deutschland beispielsweise in der luxemburgischen und niederländischen Baubranche. "Und auch der Tourismus in Spanien und in der Türkei wächst noch immer", sagt Holger Faby vom Europäischen Tourismus-Institut. Wer dagegen nicht als Arbeitnehmer sondern als Selbstständiger die nationalen Grenzen hinter sich lassen möchte, erfährt im Euro-Info-Centre Trier Möglichkeiten zur Förderung aus EU-Mitteln. Es gebe so viele Wege zur Finanzierung, dass man schon inzwischen von einem "Förderdschungel" spreche, meint Wolfgang Treinen, Projektleiter im Euro-Info-Centre. "Doch wir finden dann meist gemeinsam einen Weg." Und dann heißt es Koffer packen und ab nach Spanien, Schweiz oder die Niederlande.

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