Wieder mehr freie Jobs Stellenmarkt in der Region Trier erholt sich: Wo es besonders viele Jobs gibt

Trier · Der Stellenmarkt zeigt eine klare Trendwende: Es gibt mehr Jobs und weniger Arbeitssuchende in der Region Trier. In einer Branche fehlen sogar besonders viele Fachkräfte.

 Besonders in der Gastronomie werden Fachkräfte gesucht.

Besonders in der Gastronomie werden Fachkräfte gesucht.

Foto: dpa/Sebastian Willnow

Die jüngsten Arbeitslosenzahlen aus der Region geben Anlass zur Hoffnung. Die Unternehmer suchen wieder verstärkt Mitarbeiter: Die Zahl der neue gemeldeten Stellen ist im Vergleich zum Vorjahr um fast 25 Prozent gestiegen. Der Chef der Arbeitsagentur Trier, Heribert Wilhelmi, ist deshalb optimistisch: „Es ist das Signal, die Arbeitgeber haben für sich erkannt, die Wirtschaft nimmt wieder Schwung auf.“

Was macht den Agentur-Chef so zuversichtlich? Auf dem Stellenmarkt ist diese Trendwende erkennbar: Die Zahl der gemeldeten Arbeitsstellen klettert auf 4757 freie Jobs. Der Stellenbestand liegt damit um fast ein Viertel  über dem Vorjahresniveau. Allein im vergangenen Monat meldeten die Unternehmen der Region 1177 neue Jobangebote. „Der Stellenmarkt hat sich soweit erholt, dass er wieder das Niveau von 2018 erreicht hat,“  sagt Wilhelmi. Die meisten freien Jobs gibt es derzeit im verarbeitenden Gewerbe, im Handel, dem Baugewerbe, dem Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Zeitarbeit.

11 431 Menschen waren im Mai auf Jobsuche

Und diese Stellenangebote nutzen natürlich den Menschen in der Region, die auf Jobsuche sind.  Das waren im Mai 11 431 Menschen, 451 weniger als im April. Der Grund dafür liege laut Wilhelmi nicht allein in der jahreszeitlich üblichen Frühjahrsbelebung, sondern auch in der Aussicht auf wirtschaftliche Erholung.

Teilweise haben die Unternehmen sogar große Probleme, Mitarbeiter zu finden. Gerade in der Gastronomie, die ja nun nach und nach hochfahren kann, fehlen oft Servicekräfte. Dies könne an unterschiedlichen Faktoren liegen, wie Wilhelmi auf TV-Nachfrage erläutert. Zum einen hätten viele Unternehmen nicht den langen Atem gehabt, um ihr Personal auch über die Kurzarbeiterregelung zu halten.

Weil aber der regionale Arbeitsmarkt auch in der Pandemie sehr stabil geblieben sei, hätten sich die Betroffenen dann eine neue Anstellung gesucht und oft auch gefunden. Zum anderen treffe es die heimische Gastronomie auch, dass es derzeit keine Präsenz-Uni gebe. Denn viele Studenten würden sich mit 450-Euro-Jobs als Servicekräfte etwas dazuverdienen. Doch die Studierenden sind derzeit nicht da.

Was diese Krise von der 2008/2009 unterscheidet

Mit Bedauern stellt Heribert Wilhelmi fest, dass die Unternehmen in der Pandemiezeit kaum die Chance genutzt hätten, ihre Mitarbeiter zu qualifizieren.

Dies sei in der Krise 2008/2009 anders gewesen. Damals allerdings konnten die Firmen die Sozialabgaben für die Mitarbeiter aber auch nur zu Hundert Prozent ersetzt bekommen, wenn die Mitarbeiter in der Kurzarbeit qualifiziert wurden. Insgesamt nimmt aber auch die Zahl der Unternehmen, die Kurzarbeit beantragen deutlich ab. Während von März bis Mai des vergangenen Jahres 5506 Unternehmen für 56 597 Beschäftigte Kurzarbeit angezeigt hatten, sind es im gleichen Zeitraum dieses Jahres gerade mal 185 Unternehmen mit 1852 Beschäftigten. Im Mai waren es nur noch 34 Betriebe mit 162 Angestellten. mit 17 086 Beschäftigten.

Die angezeigte Kurzarbeit stellt allerdings lediglich eine Bedarfsmeldung der Betriebe dar. Wie viele Unternehmen und Beschäftigten sich tatsächlich in Kurzarbeit befinden, kann erst fünf Monate später gesichert ausgewertet werden. Im Agenturbezirk Trier lag die Zahl der tatsächlich realisierten Kurzarbeit im Januar 2021 bei 2699 betroffenen Unternehmen mit 17 086 Beschäftigten.

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