Arbeitsmarkt Region Trier: Wieder mehr Arbeitslose, aber nicht so viele wie in den Jahren zuvor

Trier · Auch wenn der Winter bislang recht mild ist, so zeigen sich am regionalen Arbeitsmarkt dennoch die typischen Phänomene: So ist auch in diese Jahr die Zahl der Arbeitslosen im Januar gestiegen.

 Symbolbild.

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Foto: dpa/Sebastian Kahnert, dpa

Auch wenn der Winter bislang recht mild ist, so zeigen sich am Arbeitsmarkt dennoch die typischen Phänomene: So ist auch in diesem Jahr die Zahl der Arbeitslosen im Bund, im Land und auch in de Region Trier im Januar gestiegen (siehe Grafik).

Insgesamt 10 773 Menschen sind derzeit zwischen Eifel, Mosel und Hunsrück ohne Job. Das sind 1260 Männer und Frauen mehr als noch am Ende des Jahres 2017. Damit beträgt die Arbeitslosenquote aktuell 3,7 Prozent, 0,4 Prozentpunkte mehr als noch im Dezember 2017.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation am Arbeitsmarkt dennoch verbessert: Im Januar 2017 waren noch 1842 Menschen mehr ohne Job, die Arbeitslosenquote lag zu diesem Zeitpunkt mit 4,4 Prozent 0,7 Prozentpunkte auch höher als derzeit.

Für Dirk Hannowsky, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit in Trier, belegen die Januar-Zahlen deutlich: „Die aktuelle Situation auf dem Arbeitsmarkt zeigt zum einen natürlich die übliche saisonale Entwicklung, bei der es zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit im Winter kommt. Zum anderen zeigt sich im Vergleich mit dem Vorjahr die insgesamt positive Entwicklung auf dem regionalen Arbeitsmarkt.“ Folglich falle die Arbeitslosigkeit bislang vergleichsweise niedrig aus.

Erkennbar ist dies vor allem daran, dass die Mehrzahl der „neuen“ Arbeitslosen vorher im Hoch- oder Tiefbau beschäftigt  war oder im Tourismus-, Hotel- oder Gaststättengewerbe gemeldet war. „Viele dieser Personen werden jedes Jahr im Winter arbeitslos. Das ist für die Betroffenen natürlich eine sehr unbefriedigende Situation“, sagt Hannowsky.

Er rät daher zu beruflichen Weiterbildungen, um „eine dauerhafte Beschäftigung zu finden. Ich kann daher nur raten, sich von userer Arbeitsvermittlung beraten zu lassn“.

Dennoch rechnet er bei dieser Klientel nur von einer kurzen Zeit ohne Job. „Die Arbeitslosigkeit der meisten von ihnen dürfte vergleichsweise kurz ausfallen, denn im Frühling werden viele Betroffene von denselben Betrieben wieder eingestellt“, sagt der Arbeitsmarktexperte. Und Heidrun Schulz, Chefin der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland der Bundesagentur für Arbeit rechnet sogar damit, „dass die Arbeitslosigkeit je nach Witterungslage bereits im Februar wieder sinken könnte“.

Dass die Lage insgesamt weitaus besser ist als es im Januar häufig den Anschein hat, belegen auch die Zahlen aus der Statistik. So gibt es in  der Region mehr als 200 neue offene Stellen – zusätzlich zu den bereits 1087 vorhandenen offenen Jobs. Auch deuten weniger Zugänge als Abgänge aus der Arbeitslosigkeit auf eine insgesamt sinkende Arbeitslosigkeit hin.

Und auch bundesweit bleibt die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf sehr hohem Niveau. Im Januar waren 736 000 Arbeitsstellen bei der BA gemeldet, 89 000 mehr als vor einem Jahr.

Zusätzlich dazu haben Erwerbstätigkeit und sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Vergleich zum Vorjahr weiter kräftig zugenommen. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes etwa ist die Zahl der Erwerbstätigen im Dezember saisonbereinigt gegenüber dem Vormonat in Deutschland um 67 000 gestiegen. Mit 44,62 Millionen Personen fiel sie im Vergleich zum Vorjahr sogar um 641 000 höher aus. Der Anstieg beruht damit allein auf dem Zuwachs bei der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Diese hat nach der Hochrechnung der Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg von Oktober auf November saisonbereinigt um 84 000 zugenommen.

Insgesamt waren im November – der aktuellsten Zahl – nach hochgerechneten Angaben 32,82 Millionen Menschen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 756 000 mehr als noch ein Jahr zuvor. 

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