Arbeitsmarkt steht vor Herbstaufschwung

Die Sommerferien sind vorbei und die Zahlen am regionalen Arbeitsmarkt verbessern sich: zunächst, im August, aber nur leicht. Die Arbeitslosenquote (4,1 Prozent) blieb zum Vormonat konstant, 10 889 Menschen sind arbeitslos gemeldet. Im Juli waren es noch 11 036.

Trier. Aus Nürnberg, Mainz und Trier gab es bei der Verkündung der Arbeitslosenzahlen nur positive Signale. Die Sommerflaute hat das Tempo des Job-Booms leicht gedrosselt, dennoch steht der deutsche Arbeitsmarkt vor einem kräftigen Herbstaufschwung. "Es ist erfreulich, dass sich der regionale Arbeitsmarkt weiterhin robust zeigt und der saisonal bedingte Anstieg im vergangenen Monat nun schnell und gut verkraftet wurde," sagte Wolfram Leibe, Chef der Agentur für Arbeit in Trier, bei der Vorstellung der August-Zahlen.

Nach den Sommerferien gehören vor allem jüngere Arbeitnehmer, also die 15- bis 25-Jährigen, zu den Profiteuren. "Für die jungen Menschen ist es besonders wichtig, im Anschluss an ihre Ausbildung schnell eine Stelle zu finden", sagt der Trierer Agentur-Chef Wolfram Leibe. Laut Agentur suchen vor allem Zeitarbeitsfirmen und der Handel Kräfte. Zwar ist der Zugang an Arbeitsstellen im Monat August um knapp 400 Stellen zurückgegangen, jedoch sind im Vergleich zum Vorjahres 950 Stellen mehr gemeldet.

Auch in Nürnberg, bei der Bundesagentur, sind die Experten optimistisch: Die Zahl der Erwerbslosen werde wahrscheinlich schon im Oktober unter die Drei-Millionen-Marke sinken, prognostizierte die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Dienstag in Nürnberg. Im August war die Zahl der Jobsuchenden um 4000 auf 3 188 000 gesunken - und damit auf den niedrigsten August-Stand seit 18 Jahren. Die Arbeitslosenquote lag unverändert bei 7,6 Prozent. Nach Informationen der Regionaldirektion Rheinland-Pfalz-Saarland waren im August im Land rund 118 200 Männer und Frauen arbeitslos, 2700 oder 2,3 Prozent weniger als noch im Juli.

Gutes Indiz für Belebung



Bundesweit bewerten die Experten vor allem die Entwicklung bei den Beschäftigten als gutes Indiz für eine weitere Herbstbelebung. Viele Firmen federten Auftragsspitzen zunächst mit Leiharbeitern ab, erläuterte etwa Raimund Becker, Vorstandsmitglied der Bundesagentur in Nürnberg.

Im Juni war die Zahl der Zeitarbeiter auf rund 700 000 hochgeschnellt und näherte sich damit dem bisherigen Rekord von 823 000 im Juli 2008. Als Hinweis auf den Arbeitsmarktaufschwung wertet die Bundesagentur die weiterhin steigende Zahl der Erwerbstätigen; bereinigt um saisonale Besonderheiten lag sie nach den jüngsten Daten vom Juli bei 40,35 Millionen Beschäftigten bundesweit. Im Vergleich zum Vorjahr ist dies ein Plus von 137 000.

Solche positiven Entwicklungen sind am für die Region so wichtigen Luxemburger Arbeitsmarkt noch nicht abzusehen. Für das Großherzogtum liegen zur Zeit erst die Juli-Zahlen vor, diese spiegeln aber einen kraftlosen Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote liegt Ende Juli unverändert bei 5,7 Prozent, berichtet die luxemburgische Arbeitsbehörde Adem (Administration de l'emploi). 13 639 Menschen waren im Juli auf der Suche nach einem Arbeitsplatz - 162 mehr als im Juni. Im Vergleich mit Juli 2009 waren 852 Arbeitslose mehr bei der luxemburgischen Verwaltung registriert. Extra I Der Ausbildungsmarkt entwickelt sich weiterhin gut. Es stehen mehr Ausbildungsplätze als Bewerber zur Verfügung. Waren im Juli noch 685 Jugendliche ohne einen Ausbildungsplatz, sind es im August nur noch 425. Dem standen im August 473 Ausbildungsstellen gegenüber. Im Juli betrug der Bestand an unbesetzten Ausbildungsstellen noch 815. "Wir sind weiterhin bemüht, den noch unversorgten Jugendlichen einen Ausbildungsplatz zu verschaffen", erklärt Agentur-Chef Wolfram Leibe.Extra II Die Zahl der Kurzarbeiter in der Region Trier ist ein wichtiges Indiz für die Situation in der Wirtschaft. Hier hat sich der positive Trend fortgesetzt. Die Zahl der zur Kurzarbeit zugelassenen Arbeitnehmer ist auf den Wert von 4.561 gesunken. Das sind 352 weniger wie im Vormonat. Auch die Anzahl der zur Kurzarbeit zugelassenen Betriebe ist im August weiterhin gesunken. Nur noch 201 Betriebe haben für August Kurzarbeit angemeldet. Das sind 22 weniger als noch im Vormonat.

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