Agrar Arla Foods will Nettogewinn komplett  auszahlen

Viby/Pronsfeld · Die Molkereigenossenschaft Arla Foods zieht Bilanz. Nach einem schweren Jahresstart sei 2018 noch die Trendwende gelungen, teilt das Unternehmen mit Stammsitz im dänischen Viby mit. In der Region betreibt der internationale Molkereiriese (Nummer vier in Deutschland und Nummer sieben in Europa) eines der größten und modernsten Milchwerke in Europa, das Arla-Werk in Pronsfeld (Eifelkreis Bitburg-Prüm).

Arla Molkereigenossenschaft legt Bilanz vor
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Der Konzernumsatz im vergangenen Jahr stieg auf 10,4 Milliarden Euro; im Vergleich zu 10,3 Milliarden Euro im Jahr 2017 und 9,6 Milliarden Euro in 2016. Das Wachstum resultiere hauptsächlich aus dem Markengeschäft, dessen Absatz um 3,1 Prozent zulegte, mit einer größeren Auswahl an Milchprodukten für die Kunden. Arlas konzernweiter Umsatzanteil am Markengeschäft stieg dadurch auf 45,2 Prozent und übertraf das für 2020 angestrebte Ziel von 45 Prozent. Der Nettogewinn 2018 lag bei 290 Millionen Euro. Der Milchabnahmepreis – der den Wert misst, den Arla pro Kilogramm Milch schafft – erholte sich nach dem ersten Quartal wieder und verbesserte sich im Laufe des Jahres auf einen Durchschnitt von 36,4 Eurocent je Kilo Milch für das abgelaufene Geschäftsjahr.

Die verbesserte Entwicklung erlaubt es der Molkerei, eine Idee umzusetzen. Zum Ende des Jahres 2018 war der negative Einfluss der Dürre in Europa bei der produzierten Milchmenge zu spüren. Arlas Milchbauern mussten höhere Preise für Futtermittel zahlen. Arlas besonders starke Bilanz erlaubte es dem Aufsichtsrat, bereits Ende August 2018 den Vorschlag zu machen, eine außerordentliche Einmalzahlung des gesamten Nettogewinns 2018 in Höhe von 290 Millionen Euro an die Genossenschaftsmitglieder zu leisten.

Diese Zahlung wird als Bonus von 2,3 Eurocent pro Kilogramm produzierter Milch, die jeder Landwirt geliefert hat, ausbezahlt. Die Entscheidung hierzu wird von der Vertreterversammlung der Landwirte auf ihrer Tagung am 28. Februar getroffen. Jan Toft Nørgaard, Aufsichtsratsvorsitzender von Arla Foods: „Als landwirtschaftliche Molkereigenossenschaft sorgen wir uns um das Auskommen unserer Milchbauern und sehen, wie viele Kollegen von der Dürre im vergangenen Jahr betroffen waren. Wir haben diese außergewöhnliche Gelegenheit, ihnen ohne Risiko für Arla zu helfen.“

 „Wir sind mit der Entwicklung unseres Deutschlandgeschäfts im vergangenen Jahr sehr zufrieden. Im Bereich unserer Kernmarken haben wir den mengenbasierten Umsatz um 6,5 Prozent gesteigert“, so Markus Mühleisen, Deutschland-Chef von Arla Foods. Mit weiteren Investitionen soll die positive Entwicklung gestützt werden. So wird im Werk in Pronsfeld ein zweiter Milchpulverturm geplant. In der Eifel beschäftigt das Unternehmen mehr als 1000 Mitarbeiter. Insgesamt hat das Unternehmen rund 19 000 Mitarbeiter, die Genossenschaft gehört den rund 10 300 Arla Landwirten aus Belgien, Dänemark, Deutschland, Großbritannien, Luxemburg, den Niederlanden und Schweden.

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