Auf dem Ego-Trip

Das Krisenjahr 2009 hat der rheinland-pfälzische Tourismus weitgehend unbeschadet überstanden. Für 2010 erwarte er einen qualitativen wie quantitativen Sprung nach vorn, verkündete Wirtschaftsminister Hendrik Hering am Freitag auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin.

 Seele und Körper baumeln lassen: Wie das geht, zeigt Rheinland-Pfalz in Berlin. TV-Foto: Roland Morgen

Seele und Körper baumeln lassen: Wie das geht, zeigt Rheinland-Pfalz in Berlin. TV-Foto: Roland Morgen

Berlin. Entschleunigung? Wellness? Medical Wellness? Diese Begriffe fasst die Fremdenverkehrs-Dachorganisation Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH (RPT) in einer simplen Formel zusammen: "Ich-Zeit" heißt das neue Zauberwort, mit dem das Land neue touristische Akzente setzen will. Derzeit gibt es 28 nach strengen Qualitätskriterien ausgewählte Anbieter, "die es dem Gast ermöglichen, wieder zu sich selbst zu finden, neue Kräfte zu mobilisieren und seine innere Mitte zu entdecken", betont Hering. Den 41 buchbaren Arrangements für den gepflegten Ego-Trip sollen viele folgen: "Wir haben das Potenzial und nach hoher Qualität strebende Betriebe."

Ein weiterer Baustein im touristischen Angebot, das die RPT und in ihr organisierte Ferienregionen und Partner wie die Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) in Berlin präsentieren, sind die sechs historischen Städte Trier, Mainz, Koblenz, Speyer, Worms und Kaiserslautern. Sie firmieren als "Romantic Cities" (romantische Städte) und haben individuelle Themenpauschal-Angebote entwickelt. Zur ersten Top-Veranstaltung der Saison dürfte sich das "Dampfspektakel" zu Ostern entwickeln. In den Zentren Trier, Gerolstein und Koblenz erwartet Hering "mehr als 100 000 Eisenbahnfreunde aus aller Welt. Wir haben Anmeldungen selbst aus Vietnam und Japan."

Mit dem Thema Nürburgring geht der Minister in Berlin sehr offensiv um: "Vorwärts denken!", lautet seine Parole. Das ins Gerede gekommene Projekt sei "von großer Bedeutung für die Wirtschaft der ganzen Region" und trage "ganz entscheidend zur Erhaltung von Arbeitsplätzen im ländlichen Raum" bei.

Insgesamt kommt dem Tourismus eine entscheidende Bedeutung für Rheinland-Pfalz zu. Mehr als 190 000 Arbeitsplätze und damit jeder zehnte Beschäftigte im Land seien vom Fremdenverkehr abhängig. Die Wertschöpfung liege bei 6,4 Milliarden Euro jährlich - Tendenz steigend.

Erfolgreichste Ferienregion war 2009 einmal mehr der Mosel-Saar-Raum mit fast 6,2 Millionen Gäste-Übernachtungen, an denen Trier als beliebtestes Städte-Reiseziel mit knapp 760 000 Übernachtungen - ebenfalls unangefochten Spitze - erheblichen Anteil hatte.

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