"Ausbildung jetzt!" sucht Schüler

Das Ausbildungsjahr ist fast gelaufen: Tausende Jugendliche haben ihren Lehrvertrag, und wer noch nicht zum Zuge kam, hat noch gute Chancen. Für Jugendliche an den Schulen gilt es nun, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Der TV und die Aktion "Ausbildung jetzt!" suchen zwei Klassen, die sie dabei begleiten können.

 Vielfalt in der Ausbildung: Im Handwerk können Jugendliche zwischen 80 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen. Ausbildungsmeister Karl Schmitt erklärt Jugendlichen im überbetrieblichen Ausbildungszentrum der HWK in Kenn einen Arbeitsschritt. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Vielfalt in der Ausbildung: Im Handwerk können Jugendliche zwischen 80 verschiedenen Ausbildungsberufen wählen. Ausbildungsmeister Karl Schmitt erklärt Jugendlichen im überbetrieblichen Ausbildungszentrum der HWK in Kenn einen Arbeitsschritt. TV-Foto: Heribert Waschbüsch

Trier. Die Berufswahl ist für Jugendliche von großer Bedeutung: Häufig aber, das zeigen Untersuchungen, gehen Schüler und Eltern sehr nachlässig mit der Berufsplanung um. Mit der Aktion Ausbildung jetzt! begleiten der TV, die Agentur für Arbeit sowie die beiden Trie rer Wirtschaftskammern HWK und IHK Jugendliche beim Berufseinstieg. Nun will die Aktion einen neuen Weg einschlagen: "Wir suchen zwei Schulklassen - egal, welcher Schulform -, die wir im letzten und vorletzten Schuljahr bei der Berufsbegleitung unterstützen können", sagt Marcus Kleefisch, Geschäftsführer bei der Industrie- und Handelskammer Trier. Dabei sollen die beiden Projekt-Klassen von Experten beraten und gecoacht und von TV-Reportern begleitet werden. "Wir hoffen, dass wir so allen Klassen zeigen, welche Möglichkeiten es bei der Berufswahl gibt und welche Chancen die duale Ausbildung bietet", sagt Günther Behr, Geschäftsführer bei der Handwerkskammer Trier. Und der HWK-Geschäftsführer hofft, "dass wir so auch wieder verstärkt Eltern sensibilisieren und in die Berufswahl miteinbeziehen können".

Bewusst verzichtet die Aktion darauf, sich auf eine Schulform zu konzentrieren. "Es ist uns wichtig, dass Gymnasien, Realschule oder Hauptschule sich gleichberechtigt bewerben können. Und es geht uns nicht darum, eine herausragende Klasse zu finden oder den Schülern eine individuelle Betreuung bis hin zu Lehrstellen anzubieten", erklärt Kleefisch. Wichtig sei vielmehr, dass anhand der beiden Klassen gezeigt werde, wie für jede Schule eine möglichst optimale Berufsorientierung aussieht. "Die Suche nach dem richtigen Ausbildungsberuf kann gar nicht früh genug beginnen", sagt Thomas Mares, Pressesprecher bei der Agentur für Arbeit. In der vorletzten Klasse einer Schulform - etwa der Klassenstufe 8 an der Hauptschule oder Klasse 9 einer Realschule - wird es dann aber auch schon ernst. Bewerbungsschreiben müssen aufgesetzt werden. Wie sieht ein ordentlicher Lebenslauf aus? Oder: Was ziehe ich etwa zu einem Vorstellungsgespräch an? Die Aktion "Ausbildung jetzt!" möchte dies gemeinsam mit den Jugendlichen umsetzen. In der Abschlussklasse stehen weitere Themenschwerpunkte auf dem Programm, die gemeinsam mit den Experten bearbeitet werden und über die der TV dann berichtet.

"Schön wäre es, wenn die beiden Klassen als gutes Beispiel für die Berufsorientierung in der Region Pate stehen würden", sagt Thomas Mares.

Bewerbungen können die letzten und vorletzten Klassenstufen aller Schulformen an die Aktion richten.

Voraussetzungen sind, dass die Schule im Verbreitungsgebiet des Trierischen Volksfreunds liegt und dass Schüler und Lehrer bereit sind, mit Journalisten über ihre Erfahrungen zu sprechen, und eine Berichterstattung in Wort und Bild möglich ist. Klassen, die teilnehmen möchten, sollten sich in ihrer Bewerbung vorstellen, für sich ein wenig die Werbetrommel rühren und kurz skizzieren, wie bisher die Berufsorientierung bei ihnen aussieht. Bewerbungen nimmt Thomas Mares, Pressesprecher der Agentur für Arbeit, Dasbachstraße 9, 54292 Trier, E-Mail: trier.presse@arbeitsagentur.de, entgegen.

Extra

Mehr Stellen als Bewerber

Der Ausbildungsmarkt in der Region Trier kippte im vergangenen Jahr zum ersten Mal: Es gab bei der Agentur für Arbeit in Trier mehr gemeldete Ausbildungsstellen als Bewerber. 3346 Jugendliche hatten bei der Arbeitsagentur Interesse an einer Lehrstelle angemeldet, 3683 Stellen waren hingegen den Vermittlern gemeldet. 2006/07 war das Verhältnis für Bewerber noch weitaus ungünstiger. Damals standen rund 4400 suchenden Jugendlichen etwa 3400 freie Stellen zur Verfügung. Die Chancen für Jugendliche werden in den kommenden Jahren aufgrund des demografischen Wandels weiter gut bleiben, sind die Experten sicher. Derzeit werden in den etwa 80 Ausbildungsberufen im Handwerk insgesamt 4300 Jugendliche ausgebildet. Im Bereich der Industrie- und Handelskammer sind derzeit in allen Jahrgängen 5500 Jugendliche in der Lehre. Im IHK-Bereich können die Nachwuchskräfte unter 200 Ausbildungsberufen wählen.

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