Ausbildungsmarkt robust

Der Ausbildungsmarkt in Rheinland-Pfalz wird im Jahr 2009 voraussichtlich an Dynamik verlieren. Dies geht aus einer bundesweiten Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) hervor. In der Region ist die Ausbildungslage (bisher) noch sehr robust.

Trier. In einer bundesweiten Ausbildungsumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) haben die rheinland-pfälzischen Unternehmen eine enge Verknüpfung zwischen ihrer betrieblichen Situation und ihrer Ausbildungsbereitschaft bejaht. Zwar wollen 58 Prozent der Betriebe gleich viele Lehrstellen wie im Vorjahr bereitstellen, 26 Prozent werden jedoch voraussichtlich ihr Angebot an Ausbildungsstellen reduzieren, nur 16 Prozent planen eine Ausweitung.

Situation in Trier bleibt weiter gut



Nach Ansicht des DIHK könnte der Ausbildungsmarkt bundesweit stark leiden. Er fürchte einen Rückgang um fünf bis zehn Prozent, sagte DIHK-Geschäftsführer Martin Wansleben. Das wären 36 000 Lehrstellen weniger.

Im Vergleich zu den Bundes- und Landeszahlen sieht es in der Region besser aus. "Wir haben fast identische Zahlen wie im Vorjahr", sagt der zuständige Geschäftsführer bei der Industrie- und Handelskammer Trier, Marcus Kleefisch, dem TV. "17 Prozent der befragten Unternehmen wollen in diesem Jahr mehr Auszubildende einstellen, 66 Prozent ihr Niveau halten und nur 16 Prozent der Betriebe sind entschlossen, weniger Auszubildende einzustellen", sagt Kleefisch. Bei der Umfrage vor einem Jahr wollten 16 Prozent mehr, 65 Prozent gleich bleibend viele und 18 Prozent der Betriebe weniger Azubis einstellen. "Bisher hat der Konjunktureinbruch noch nicht dazu geführt, dass die Betriebe in der Region ihr Verhalten ändern. Den Unternehmen geht es nachhaltig darum, ihren Fachkräftebedarf auch auszubilden", sagt Kleefisch. Zudem müsse das Umfrage-Ergebnis die Jugendlichen nicht erschrecken. "Die Chancen, einen Ausbildungsplatz in der Region zu finden, sind gut. Viele Unternehmen, die im vergangenen Jahr keinen Nachwuchs gefunden haben, werden sich in diesem Jahr noch weiter anstrengen", sagte der IHK-Experte.

Doch bei der bundesweiten Umfrage wird auch deutliche Kritik an den Bewerbern geübt. Bei der Frage nach Ausbildungshemmnissen beklagen sieben von zehn Unternehmen die mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger. Konkret fehle es vielen Jugendlichen an mündlichem und schriftlichem Ausdrucksvermögen; elementare Rechenfertigkeiten seien nicht mehr vorhanden. Eine mangelnde Disziplin sowie fehlende allgemeine Umgangsformen wurden ebenfalls genannt.

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