Wein Landwirtschaftskammer zeichnet 17 Siegerweine aus

Bad Kreuznach · Vom Riesling über den Grauburgunder bis zum Dornfelder: Insgesamt 17 Weine aus Rheinland-Pfalz dürfen sich in diesem Jahr „Siegerwein“ nennen. Darunter ist auch einer, dessen Erzeuger von der Flut im Juli massiv betroffen war.

 Die Juroren hatten viel zu tun: Insgesamt 15 194 Weine, Sekte und Perlweine wurden zur Probe eingereicht.

Die Juroren hatten viel zu tun: Insgesamt 15 194 Weine, Sekte und Perlweine wurden zur Probe eingereicht.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Ekaterina Molchanova

(lrs/sas) Die Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz hat in den sechs Anbaugebieten des Bundeslandes 17 Siegerweine gekürt. Insgesamt zeigte sich die Kammer dabei „durchaus zufrieden“ mit dem Jahrgang 2020. „Es war ein Jahrgang mit gesunden und reifen Trauben“, erklärte der Präsident der Landwirtschaftskammer, Nobert Schindler.

Zu den Siegern gehört auch das Weingut Burggarten in Heppingen an der Ahr, einem Ortsteil von Bad Neuenahr-Ahrweiler. „Etliche Flaschen des von der Kammer ausgezeichneten Spätburgunders der Lage Walporzheimer Kräuterberg – noch vom Jahrgang 2019 – seien in der Flutwelle vom 14/15. Juli zerstört worden“, sagt Winzer Paul Schäfer. Die Auszeichnung sei Bestätigung für den eigenen Weg und auch ein schönes Marketing-Instrument, sagt der Winzer. „Viel schöner ist aber, dass der Wein auch anderen schmeckt, wie er mir schmeckt.“

Erst am Dienstag dieser Woche sei die diesjährige Lese glücklich abgeschlossen worden, so Schäfer. „Dass wir die diesjährige Ernte überhaupt im eigenen Betrieb verarbeiten können, hätten wir vor acht Wochen noch nicht gedacht.“

„Über den persönlichen Erfolg für die Winzerinnen und Winzer hinaus erfülle die Auszeichnung eine wichtige Funktion für den Prozess der Profilbildung in den einzelnen Anbaugebieten“, sagt Landwirtschaftskammer-Präsident Schindler. „Sie stehen für ein Weinprofil der jeweiligen Kategorie und damit auch der zugehörigen Region.“ Die Weinbaubetriebe könnten sich daran „qualitativ und stilistisch messen und ausrichten“. Den Spitzenpreis erhielten sieben Riesling-Weine, zwei Weißburgunder, zwei Grauburgunder sowie ein Silvaner und ein Sauvignon Blanc, bei den Rotweinen sind es drei Spätburgunder und ein Dornfelder. Dabei waren die Rebsorten in einzelnen Kategorien von der Kammer vorgegeben, entsprechend der Schwerpunkte in den Anbaugebieten.

Die beiden größten deutschen Weinanbaugebiete Rheinhessen und Pfalz sind mit jeweils fünf Siegerweinen vertreten. Drei Auszeichnungen entfallen auf Winzer an der Mosel, zwei auf Winzer an der Nahe. Die kleineren Anbaugebiete Ahr und Mittelrhein sind mit jeweils einem Wein vertreten. Der rheinland-pfälzische Siegersekt wurde erneut an der Mosel erzeugt.

Insgesamt wurden in diesem Prämierungsjahr 15 194 Weine, Sekte und Perlweine von 1082 Betrieben bewertet. Das ist im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von 2,2 Prozent mehr – nach einem coronabedingten Minus von 12,9 Prozent im Jahr 2020. Nach aufwendigen Prüfungsrunden mit verdeckten Proben wurde 4169 Mal die Goldene Kammerpreismünze verliehen. 6750 Weine können sich mit dem silbernen und 2891 Weine mit dem bronzenen Aufkleber am Flaschenhals schmücken. Unter den Weinen mit der Gold-Auszeichnung wurden in einer finalen Auswertung dann die Siegerweine zu unterschiedlichen Rebsorten bestimmt.

Von der Mosel kommen folgende Siegerweine: In der Kategorie Riesling edelsüß kam das Weingut Lönartz-Thielmann aus Ernst auf den ersten Platz. Sieger in der Kategorie Riesling halbtrocken und feinherb ist Julia Molitor-Justen aus Kinheim. In der Kategorie Riesling trocken gelangte das Weingut Ludger Veit aus Osann-Monzel aufs Siegertreppchen.

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