Bauern-Demo gegen Billig-Butter

PRÜM. (sn) Deutsche Markenbutter zum Einstandspreis: Empört reagierten am Freitagmorgen rund 80 Landwirte vor dem Rewe-Markt in Niederprüm. Der Grund: Die Supermarkt-Kette bietet das halbe Pfund Deutsche Markenbutter während einer Aktion für 50 Cent an.

"Kein Verramschen von Lebensmitteln", fordert der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau. Für die Produktion von einem Kilogramm Butter werden zwischen 20 und 22 Liter Milch benötigt. "Für unsere Milchbauern in Eifel, Hunsrück, Westerwald und Taunus ist diese Rewe-Aktion eine Provokation", sagt der Bitburg-Prümer Bauernverbandsvorsitzende Michael Horper und weiter: "Wir stehen mit dem Rücken zur Wand." Landwirt Leo Huberty aus Harspelt empört sich: "Der Verbraucher wird für dumm verkauft. Am liebsten würde ich die Butter aus dem Laden rausschmeißen." "Lasst uns das Motto ,Geiz ist geil' in ,gut ist geil' umwandeln. Wir Bauern haben Qualität zu bieten und wollen dafür einen fairen Preis", fordert der Bauern- und Winzerverbandsvorsitzende Bernkastel-Wittlich, Manfred Zelder. Bei der "Big Bang-Butter" handele es sich um ein Geschenk der neuen Vertriebsmarke Rewe an die Kunden, heißt es in einer Pressemitteilung der Rewe Group. Um diesen Verkaufspreis zu bieten, wurde der Einkaufspreis bei den landwirtschaftlichen Erzeugern nicht gesenkt, heißt es weiter. Teilweise habe die Rewe Group für das auf eine Woche befristete Angebot sogar höhere Einkaufspreise in Kauf genommen, um das angepeilte Kontingent Butter zu erwerben. Rewe gehe davon aus, dass sich die Kosten der einmaligen Marketingaktion in den bundesweit 2500 Rewe-Märkten für das Unternehmen auf rund 1,5 Millionen Euro belaufen. Trotz dieses einmaligen Eröffnungsangebots, das am Samstag ende, erteilt die Rewe Group einem dauerhaften Preisdumping erneut eine klare Absage.

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