Bauernfunktionär nimmt Flut von Auflagen aufs Korn

Bad Kreuznach · Die Bauern lassen Frust ab: Mit harschen Worten zieht Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, gegen eine Überzahl amtlicher Verordnungen und Auflagen zu Felde. Die würden "immer mehr zum Hemmschuh für die Entwicklung der Betriebe".

Bad Kreuznach. "Wenn Bauern auf ihrem Acker nicht mehr das anbauen dürfen, was sie wollen, dann wird das Verfügungsrecht über Eigentum eingeschränkt." Mit dieser Feststellung hat Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz, am Freitag die wachsende Flut amtlicher Verordnungen und Auflagen kritisiert.
Bewirtschaftungspläne in Schutzgebieten legten die ertragsorientierte Bearbeitung von Flächen geradezu lahm, sagte Schindler auf der 52. Vollversammlung der Kammer in Bad Kreuznach. Nach der Devise "Jetzt retten wir das Klima!" werde Ackerland zum Selbstbedienungsladen der Naturschutzbehörden.
Schindler rief die Politik dazu auf, den Schutz der Böden, der Luft, des Wassers sowie von Fauna und Flora gemeinsam mit der Landwirtschaft zu betreiben und nicht gegen sie. Korrekturbedarf sieht die Kammer vor allem auf der Ebene der Unteren Naturschutzbehörden, die gesetzliche Vorgaben häufig überhart und gelegentlich sogar entgegen gesetzlicher Regelungen umsetzten. Aber auch von der Bundespolitik drohe eine Verschärfung der Rahmenbedingungen für die Betriebe, sagte Schindler mit Verweis auf die von Bundesumweltministerin Hendricks geplante Beschneidung der Privilegierung landwirtschaftlichen Bauens im Außenbereich. red

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