Bionik und unternehmerischer Biss

Mit besonderen Erzeugnissen und Strategien zur Weltmarktführerschaft: Die im Verborgenen blühenden Betriebe - die sogenannten Hidden Champions - sind Mittelständler, die in ihrer Nische weltweit Erfolg haben. Der Pumpenhersteller Feluwa aus Mürlenbach (Vulkaneifelkreis) gehört dazu.

Mürlenbach. Keine laute Werbung, sondern ein leises, aber nachhaltiges Selbstbewusstsein macht die versteckten Weltrekordler aus. Endverbraucher kennen sie kaum, doch für ihre globalen Geschäftspartner sind sie die Spitzenunternehmen ihrer Branche. Heinz M. Nägel und Rüdiger Kaspers leiten ein Werk, das nach einer Insolvenz seit dem Jahr 2000 mit einer völlig neuen Geschäftsbasis eine beachtliche Erfolgsbilanz aufweist und es geschafft hat, konsequent den weltweiten Markt für technologisch hochkomplexe Pumpen zu erarbeiten. Die Feluwa-Punpen werden unter anderem etwa in der Chemieindustrie, im Bergbau, der Lebensmittelidnsutrie oder in Raffinerien eingesetzt. Die Spezialpumpen fördern alle Medien von Zinkfluorsilikat bis zu Abwasserschlamm.

Eine Zutat des Erfolgsrezeptes ist es, keine kulturellen Scheuklappen zu haben: Mehr als 56 Länder und deren Gesellschaften lernte Nägel auf diese Weise kennen. Gut vorbereitet auf diese Weltoffenheit war er bereits zuvor durch den Aufbau eines Fertigungsbetriebes für einen US-amerikanischen Auftraggeber. Seine Führungsphilosophie zeichnet sich durch Balance zwischen Delegieren und Stärkung der Eigenverantwortlichkeit einerseits und andererseits einer anspruchsvollen Grundhaltung aus, die von den Mitarbeitern viel Engagement und Einhaltung der übergeordneten Werte des Unternehmens verlangt: "Mit der Feluwa will ich nicht unbedingt Größter, aber Bester der Branche sein", so Nägel.

Die Gruppe verfügt über ein weltweites Vertriebsnetz mit drei Firmen in Deutschland, zwei Firmen in der Schweiz, jeweils einer in den Niederlanden und in Mexiko sowie über Joint Venture Gesellschaften in Indien, Korea und China. Ständig forcierte Innovationsfreude ist das dritte Standbein, das die Feluwa zu einem Weltmarktführer macht. Ständig neue Eigenentwicklungen von Produkten, deren Design und technologischer Aufbau schwer kopierbar sind und die von den Wirkweisen der Natur inspiriert werden, bestimmen das Tempo des Ingenieurs-Teams.

Von Niedriglöhnen hält der Chef nichts



Es scheut sich auch nicht vor sehr speziellen Konstruktions-Herausforderungen wie Anlagen zur Abwasserentsorgung einer Forschungsstation in der Antarktis oder zur Dekontamination in der Nuklear-Medizin.

Wichtig für den Standort Eifel, so Nägel, sei die Schaffung hochqualitativer Arbeitsplätze zu vernünftigen Konditionen. Von Niedriglöhnen hält er nichts. "Wir müssen vor Ort qualifizierte industrielle Cluster mit Synergie-Effekten bilden, sonst entwickelt sich die Region in die falsche Richtung", lautet sein Wunsch an die Wirtschaftsförderer.

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