Trier. (sey) Wenn Bischof Stephan Ackermann Gäste hat, serviert der 47-Jährige am liebsten einen guten Tropfen aus den eigenen Kellern. Die Weine der Bischöflichen Güter haben einen sehr guten Ruf. Und angesichts von rund 130 Hektar Anbaufläche an Mosel, Saar und Ruwer können schon einige Flaschen Riesling im Jahr gefüllt werden.

Ende Dezember sorgten Ackermanns Weingüter aber nicht wegen der erlesenen Tropfen für Schlagzeilen, sondern wegen des Knatsches hinter den Kulissen. Das Ende vom Lied: Güterdirektor Helmut Plunien und der Verwaltungsrat der Weingüter (mit Generalvikar Helmut Holkenbrink an der Spitze) gaben ihre Trennung bekannt, einvernehmlich, wie es hieß,

Am Rande der weltgrößten Wein-Fachmesse in Düsseldorf wurde jetzt bekannt, dass der Plunien-Nachfolger gefunden ist. Zum 1. Mai wird der aus St. Aldegund an der Mosel (Kreis Cochem-Zell) stammende Karsten Weyand neuer Chef-Winzer des Bischofs. Das bestätigte ein Sprecher Ackermanns gestern auf TV-Anfrage.

In Branchenkreisen ist Weyand alles andere als ein Unbekannter. Der 38-Jährige stammt aus einer alteingesessenen Winzerfamilie, die in St. Aldegund nach wie vor ein Weingut betreibt. Der studierte Weinbauingenieur und promovierte Agrarwissenschaftler Karsten Weyand hilft dort mit, ist allerdings hauptberuflich Geschäftsführer der Winzergenossenschaft Thüngersheim in Franken. Sein Schwerpunkt dort: der Bereich Önologie, also Kellerwirtschaft.

"Weyand verfügt über Erfahrung in der Führung und Organisation von Unternehmen in der Weinbranche", meinte der kommissarische Güter-Direktor Gerhard Biewer gestern auf TV-Anfrage. Er kenne sich zudem aus in der Vermarktung von Weinen und der Erschließung neuer Märkte.

Der neue Direktor selbst war am Mittwoch für eine Stellungnahme nicht erreichbar.