Bitburger: 2017 wird ganz groß gefeiert

Bitburg · Zufrieden, hoffnungsvoll, erwartungsfroh ist die Stimmung bei den Verantwortlichen der Bitburger Braugruppe bei ihrer Bilanzvorstellung. 2015 hat die Erwartungen der Brauer erfüllt, 2016 steht die Fußball-Europameisterschaft im Sommer bevor und 2017 das große Jubiläum: Das Familienunternehmen Bitburger feiert seinen 200. Geburtstag.

Bitburg. Viel Licht, wenig Schatten, die Bitburger Braugruppe ist mit der Entwicklung im vergangenen Jahr zufrieden. Leichte Rückgänge in der Gruppe, zu der König, Licher, Köstritzer, Wernesgrüner, Königsbacher und Nette gehören, (siehe Extra), und bei der Hauptmarke Bitburger sowie ein fast stabiler Umsatz von knapp 785 Millionen Euro sind die Kerndaten für das abgelaufene Geschäftsjahr.
"Nach einem guten Vorjahr für unsere Braugruppe, das insbesondere bei Bitburger vom WM-Jahr und dem Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft geprägt war, sind wir zufrieden, dass sich 2015 nahezu stabil entwickelt hat", erklärt Werner Wolf, Sprecher der Geschäftsführung der Bitburger Braugruppe.
Und damit geht der Blick bei den Bitburgern als Partner des DFB und der Fußballnationalmannschaft schon nach vorn, denn in diesem Sommer steht die Europameisterschaft in Frankreich an. "Wenn das Wetter und die Mannschaft mitspielen, rechnen wir mit einer ähnlichen Entwicklung wie 2014, nämlich einem deutlichen Absatzanstieg während der EM", erklärt Wolf, wobei Petrus dann doch den Brauern näher als der Fußballgott ist. Vor vier Jahren, bei der EM in Polen und der Ukraine, war die EM verregnet und kein gutes Geschäft. "Das Wetter ist das Wichtigste", so Werner Wolf.
In dem national und international hart umkämpften Biermarkt spielen neben dem Kerngeschäft (Pils) zunehmend Spezialitäten und Nischenprodukte eine wichtige Rolle. So freut sich die Bitburger über ihre alkoholfreie Produktreihe, die zwar (noch) nur einen kleinen Anteil am Gesamtabsatz hat, aber ordentliche Steigerungsraten verspricht. "Enormes Potenzial hat das alkoholfreie Sortiment gezeigt. Das gilt vor allem für Bitburger 0,0% mit einem Wachstum im zweistelligen Prozentbereich", betont Werner Wolf. Alkoholfreie Biere machen am deutschen Biermarkt etwa fünf Prozent aus, bei Bitburger sei der Anteil höher und die Entwicklung weiter vielversprechend.
Ebenfalls positiv eingeschlagen seien die Bierspezialitäten wie die Köstritzer Meisterwerke und die Kellerbiere von Köstritzer und Licher. Entwickelt werden die Spezialitäten zunächst in der Bitburger Versuchsbrauerei. Das Unternehmen hat die größte Forschungsbrauerei in Deutschland. Auch die CraftWerk-Biere der Brauerei werden hier in kleinen Mengen (nur übers Internet zu bestellen) gebraut. Das sogenannte Craft-Beer liegt voll im Trend, und über diese Biere würde derzeit in Deutschland viel geredet und geschrieben. Mit einem Absatzanteil von etwa 0,1 Prozent sei ihre Bedeutung für den Gesamtmarkt aber noch gering. "Dennoch ist die Entwicklung gut, denn es stellt die Qualität und die Wertigkeit des Biers in den Mittelpunkt. In den USA haben Craft-Biere einen Anteil von 14 Prozent und zweistellige Wachstumsraten", sagt Jan Niewodniczanski, Technik-Geschäftsführer der Bitburger Braugruppe und Mitglied der Gesellschafterfamilie Simon. Gleichzeitig stellt er aber auch das Kerngeschäft der Bitburger heraus: "Wir sind vor allem Pilsbrauer."
Auf einer Erfolgswelle schwimmen die Mönche der Ettaler Klosterbrauerei gemeinsam mit den Bitburgern. Durch die Kooperation zwischen der Braugruppe und der Benediktiner Weißbräu GmbH werden die Weizenbierprodukte inzwischen in 19 000 Gastronomiebetrieben ausgeschenkt. Diese Exklusivität für die Gastronomie verspricht Bitburger auch für 2016, obwohl auch der Handel schon nach dem Weizenbier ruft. Insgesamt hat Bitburger seine Position als Fassbiermarke Nummer eins behauptet.
Die Partnerschaft zwischen Gastronomie und Brauerei hat in der Eifel eine lange Tradition, wie Werner Wolf betont. Und Jan Niewodniczanski kündigt an: "Im nächsten Jahr kann unser Familienunternehmen auf 200 Jahre Brautradition zurückblicken. Ich kann jetzt schon versprechen: Das Jubiläumsjahr 2017 wird für alle Bitburger-Fans ein ganz besonderes werden." Und mit ganz speziellem Blick: "Das wird ein großes Fest in Bitburg und der Region." Auch ein Spezialbier zum Jubiläumsjahr kündigte er schon für alle Pilsfreunde an.
Für Jan Niewodniczanski ist die lange Tradition eine Verpflichtung an kommende Generationen. Daher habe man 2015 die Weichen gestellt, um die Braugruppe langfristig erfolgreich zu machen. "Wir investieren jährlich einen mittleren zweistelligen Millionenbetrag in die Braugruppe. Die neue, rund 15 Millionen Euro teure Abfüllanlage in Bitburg, die im Februar offiziell in Betrieb geht, ist ein Beweis dafür", so Niewodniczanski. Er blickt optimistisch in die Zukunft: Mit unserer Nachhaltigkeitsstrategie, die wir seit 2011 vorantreiben, sind wir bestens aufgestellt."Extra

Die Bitburger Braugruppe erzielte 2015 einen Gesamtabsatz von 7,1 Millionen Hektolitern. Ein Jahr zuvor waren es noch 7,2 Millionen. Die Hauptmarke Bitburger steuerte 3,8 Millionen Hektoliter zum Ergebnis bei (2014/3,9 Mio. hl). Der Umsatz des Familienunternehmens lag bei 784,8 Millionen Euro (787,7 Mio.) Die Braugruppe zahlte insgesamt 52,3 Millionen Euro Biersteuer. Das Unternehmen beschäftigt rund 1700 Mitarbeiter. hw

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