Bitburger Firma in Schwierigkeiten

Bitburg · Das Bitburger Unternehmen Luxpanel fertigt Aluminium-Platten für Gebäudeverkleidungen sowie den Fahrzeug- und Schiffsbau. Doch offenbar laufen die Geschäfte nicht gut. Die Firma hat beim Amtsgericht Bitburg die Eröffnung des Insolvenzverfahrens beantragt, Ausgang ungewiss.

Bitburg. Viel tut sich nicht rund um den riesigen Gebäudekomplex der Firma Luxpanel, die auf dem Bitburger Flugplatz siedelt. Kein Lastwagen, der etwas anliefert oder abtransportiert. Kein geschäftiges Treiben. Auf dem Parkplatz steht gerade mal ein gutes Dutzend Autos. Unbestätigten Informationen zufolge beschäftigt das Unternehmen rund 15 Mitarbeiter. Der Plan war mal ein anderer, die Ziele höher gesteckt.

Als die Metallverarbeiter im Frühjahr 2008 an den Start gingen, haben sie enorm in den Standort investiert. Für rund zwölf Millionen Euro wurden Produktionshallen saniert und renoviert sowie eine neue Fertigungshalle errichtet. Damals ging das Geschäftsführer-Trio der Luxemburger Guy Weinand, Guy Greif und Michael Rudbach davon aus, dass sie mit rund 50 Mitarbeiter starten und schon bald im Drei-Schicht-Betrieb rund 60 Menschen für Luxpanel arbeiten würden. Doch es sollte anders kommen.
Firma wollte mit Aluminium großen Markt erobern



Die Firma verarbeitet Aluminium zu Paneelen, die eine Wabenstruktur haben. Solche Aluminium-Platten seien zuvor vor allem in der Luftfahrtindustrie verwendet worden, hatte bei der Firmengründung Chef-Techniker Michael Rudbach gesagt. Luxpanel wollte den Anwendungsbereich vergrößern und unter anderem Schiffsbau, Windkraftunternehmen und die Fahrzeugindustrie beliefern. Auch eine Verwendung der individuell gefertigten Aluminium-Wabenkörper in Katastrophengebieten zum Bau von Notunterkünften konnte sich Rudbach vorstellen. 2008 war er optimistisch: "Mit dem Produkt entsteht ein riesiger Markt."

So riesig war der Markt dann wohl nicht. Luxpanel hat beim Amtsgericht Bitburg beantragt, dass ein Insolvenzverfahren eröffnet wird. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Trierer Rechtsanwalt Jörg Wunderlich bestellt. Dieser war gestern nicht zu erreichen.

"Der Betrieb läuft weiter", sagte Geschäftsführer Guy Weinand auf TV-Anfrage. Zu den Hintergründen des Insolvenzantrags wollte er sich aber nicht äußern.Extra

Insolvenz-Verfahren: Firmen wie auch ihre Schuldner können die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Im Falle von Luxpanel hat das Unternehmen selbst diesen Antrag gestellt. Das Amtsgericht Bitburg hat einen vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. "Seine Aufgabe ist es zu prüfen, ob ein Insolvenzverfahren eröffnet werden kann", erklärt Amtsgerichts-Direktor Helmut Mencher. Dafür wird die wirtschaftliche Situation der Firma geprüft. Das dauert zwei, drei Wochen. Mencher sagt: "Auf der Basis dieser Informationen entscheidet dann das Amtsgericht über die Eröffnung des Insolvenzverfahrens." Bis zum 1. August wurden beim Bitburger Amtsgericht 30 Insolvenzverfahren eröffnet - im Vorjahreszeitraum waren es 31. Insgesamt gab es im vergangenen Jahr beim Bitburger Amtsgericht 54 Insolvenzverfahren. (scho)Anmerkung/Hinweis

Die in Insolvenz gegangene Luxpanel GmbH ist nicht identisch mit der Luxpanel International GmbH . Vielmehr handelt es sich bei Letzterem um ein neu gegründetes Unternehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort