Blick ins Archiv: Aus für grünen Punkt?

MAINZ/TRIER. (wie) Verschwindet der grüne Punkt? Das Duale System, zuständig für die Entsorgung von Verkaufsverpackungen, bekommt zunehmend Konkurrenz – nun auch in Rheinland-Pfalz.

Bislang ist es einfach: Alle Verpackungen mit dem grünen Punkt wandern in den gelben Sack. Die werden von Entsorgungsunternehmen abgeholt und im Auftrag des Dualen Systems (DSD) sortiert und wiederverwertet. In Trier und Trier-Saarburg zum Beispiel ist für die Abholung der Zweckverband ART zuständig, entsorgt wird der Plastikmüll von der Kölner Sita GmbH, die dafür von DSD beauftragt wurde. Nächstes Jahr könnte das System Konkurrenz bekommen. Rheinland-Pfalz hat nun mit der Mainzer Landbell AG und der Interseroh GmbH aus Köln zwei eigene Entsorgungssysteme zugelassen. Sie wollen ein dem grünen Punkt vergleichbares, aber günstigeres Lizenzsystem aufbauen. Die beiden Unternehmen sollen bereits einen Umsatz von 300 Millionen Euro machen.Für den Verbraucher ändert sich dadurch vorerst nichts. Er wirft weiter seinen Plastikmüll in den gelben Sack, egal ob mit grünem Punkt oder anderem Lizenzzeichen. Die Entsorger vor Ort müssen dann den Müll entsprechend trennen. Müllexperten erwarten daher ein Chaos. Sie gehen davon aus, dass mit dieser Konkurrenz dem DSD endgültig der Todesstoß versetzt wird und der grüne Punkt verschwindet. Bereits jetzt verzeichnet das an einen US-Investor verkaufte Unternehmen Millionen-Verluste.

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