Cattenom: Störfall nur durch Zufall aufgefallen

Cattenom · Drei Milliarden Euro will der französische Energiekonzern EDF bis 2022 in das Kernkraftwerk Cattenom investieren. Das gab gestern Kraftwerksdirektor Stéphane Dupré-de-la-Tour bekannt.

Es handelt sich dabei um länger geplante Investitionen. Zum einen, um die Laufzeit der Anlage verlängern zu können, zum anderen, um Mängel zu beseitigen, die beim Stresstest nach der Atomkatastrophe von Fukushima festgestellt worden sind.
Ohne diese Katastrophe wäre vermutlich auch das am 18. Januar festgestellte Fehlen eines Ventils an einem Rohr in einem Brennbehälter-Kühlbecken nicht festgestellt worden. Nach Fukushima sei geraten worden, die Becken zu kontrollieren, sagte Dupré-de-la-Tour gestern. Die französische Atombehörde hat das Fehlen nachträglich als einen sicherheitsrelevanten Störfall eingestuft (der TV berichtete). Luxemburg und das Saarland forderten gestern eine lückenlose Aufklärung des Vorfalls.
Vor allem müsse geklärt werden, ob es sich um einen Konstruktionsfehler gehandelt habe. Der Trier-Saarburger Landrat Günther Schartz kritisierte, dass weder die Leitstelle der Trierer Feuerwehr noch die Kreisverwaltung von der EDF oder vom rheinland-pfälzischen Energieministerium über den Störfall informiert worden sei. Die Öffentlichkeit müsse umfassend und zeitnah über solche Vorfälle informiert werden. Der Störfall lasse an der Sicherheit der Anlage zweifeln, sagte Schartz. wie

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