Chancen für die Zukunft

SAARBURG. Zwei Wochen intensive Arbeit, das Aufbereiten von Firmendaten und die klare Analyse verteilt über die vergangenen drei Monate: Für den Pilot-Betrieb von Jürgen Rauls findet das Projekt "Rating als Chance für kleine und mittelständische Unternehmen - Erfolgsfaktor Bankenkommunikation" langsam ein Ende. Doch was setzt er für sich und sein Unternehmen um?

Jürgen Rauls ist zufrieden: mit sich, mit dem, was er sich vorgenommen hat und mit der Unterstützung, die er beim Rating-Projekt des Trierer Instituts für Mittelstandsökonomie an der Universität Trier (Inmit) erfahren hat. "Ich möchte Impulse für mich und meinen Betrieb setzen", hatte der Heizungsbau-Meister im Januar gesagt. Damals war der Saarburger Heizungs-, Sanitär- und Anlagenbaubetrieb als Pilot-Unternehmen für das Projekt zur Rating-Vorbereitung des Inmit ausgewählt worden. Der TV hat ihn seitdem begleitet und über die Projekt-Schritte berichtet. Doch was hat sich bislang bei Rauls getan? Wie will er seinen Betrieb positionieren? Die Analyse der Unternehmenszahlen aus den vergangenen fünf Jahren, der Branchenvergleich sowie der Selbst-Check zu Ratingkriterien und Erfolgsfaktoren (Auszüge unter www.inmit.de) attestieren dem Saarburger Unternehmen einen guten Stand. "Es kam aber auch heraus, dass ein Betrieb ohne einen starken Partner wie die Hausbank nicht bestehen kann", sagt Jürgen Rauls. Bestätigt fühlt er sich dadurch, dass das Projektleitungsteam des Inmit, Albena Hälg und Thomas Künzel, ihm Stärken attestierten, die sich positiv auf seine Wettbewerbsfähigkeit und damit auch auf seine Ratingnote auswirken. Dazu zählen etwa Leistungsangebot, Fachkompetenz und die langfristig geregelte Nachfolge. Daneben entdeckt Rauls dank des Selbst-Checks einige Verbesserungsmöglichkeiten. Zusätzlich präsentierte das Inmit einen Aktionsplan und Instrumente der Unternehmensführung, die eine Umsetzung in der Praxis unterstützen können. Hauptproblem für den Heizungs- und Sanitärfachbetrieb: "Vom Zeitpunkt der Auftragsvergabe und der erbrachten Leistung bis zur Bezahlung durch die Kunden vergehen oft Wochen oder Monate", sagt Rauls. Als Handwerksunternehmen sei man das letzte Glied in der Kette.Gute Kalkulation macht das Leben einfacher

Die Empfehlung des Inmit: ein angemessenes Forderungsmanagement, um schneller zu Liquidität zu kommen, die Zinsbelastung zu senken und die Kreditlinie bei der Bank zu optimieren. Eine Empfehlung, die gang und gäbe sein sollte, aber nach den Erfahrungen des Inmits in der betrieblichen Realität des Tagesgeschäfts häufig vernachlässigt wird. Rauls Tipp daher an seine Kollegen: "Eine gute Kalkulation macht das Leben leichter. Wer dies nicht hat, hat kaum noch Gewinnmargen und treibt auch die Konkurrenten in den Ruin." Neben dem Forderungs-Management will Jürgen Rauls nun eine Strategie zur Erschließung neuer Kunden und Märkte entwickeln. Außerdem will er im Sommer wieder Auszubildende einstellen. "Ich bin bestärkt in meinem Vorhaben und habe Einsicht in Dinge bekommen, die ich vorher nicht gesehen habe", resümiert der 38-Jährige das Projekt. Für ihn ist klar: Er will sich und seinen Betrieb anhand des Selbst-Checks nun jährlich prüfen und weiter verbessern. Die Instrumente zur Unternehmensführung sind im "Werkzeugkasten" des Rating-Leitfadens, der mit Mitteln des Wirtschaftsministeriums Rheinland-Pfalz und des Europäischen Sozialfonds unterstützt wird und Ende Mai erscheint, zusammengefasst.Kostenlose Exemplare können beim Inmit unter www.inmit.de reserviert werden. Jürgen Rauls und der Inmit-Rating-Experte Thomas Künzel berichten am Samstag, 15. Mai, ab 16 Uhr auf der Gründermesse Tandem auf dem Trierer Landesgartenschaugelände im Rahmen einer Podiumsdiskussion zum Thema Rating über ihre Erfahrungen aus dem Projekt. Ebenfalls dabei sein werden Experten wie Bankberater und Steuerberater. Moderiert wird die Rating-Expertenrunde vom Trierischen Volksfreund . Der Besuch der Messe und der Veranstaltungen ist kostenlos.

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